Die Logik hinter der Adblock-Nutzung verstehe ich nicht

Der Artikel auf t3n.de zum Thema Adblocker hat mich dazu gebracht ein paar Sätze zum Thema Adblocker und der Web-Werbung im Allgemeinen niederzuschreiben.

Das ich mit der Werbung, Partnerprogrammen (Amazon & Co.) und mit anderen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Tantiemen von VG Wort, einen signifikanten Teil unseres Lebensunterhaltes erwirtschafte ist kein Geheimnis. Werbung auf einer und Internet und Blogs auf der anderen Seite sind für mich kein Widerspruch.

Ich weiß aber dass es auch Leute gibt, die das anders sehen und Werbung auf Websites nicht mögen und auch nicht ausstehen können. Ich finde das völlig in Ordnung und das meine ich ganz ernst. Wenn die Leute so etwas nicht mögen, dann muss man das akzeptieren. Das einzige was ich fordere ist Ehrlichkeit.

Wo ist die Logik hinter den Adblockern?

Was ich aber bis jetzt immer noch nicht verstanden habe sind die Adblocker. Es gibt ein paar Websites, die besuche ich nicht mehr. Warum? Weil mir deren Werbung – in der Quantität und Qualität – auf den Sack geht. Genau so wie der Webmaster das Recht hat seine Seite zu verschandeln, genau so habe ich das Recht und die Freiheit sein Website zu ignorieren.

Hat also eine Website, für meinen Geschmack zu viel und/oder falsche Werbung, dann besuche ich sie nicht mehr. Dafür brauche ich keinen Adblocker.

Hat die Website aber für mich interessanten und nützlichen Inhalt, dann ist das mindeste was ich machen kann, die Werbung auf der Website zu ertragen. Wo ist das Problem, das ganze Leben ist ein gegenseitiges Nehmen und Geben. Warum soll das im Internet anders sein? Oder wie nennt/behandelt man jemand im realen Leben, der nur nimmt und nicht bereit ist irgendetwas zurück zu geben. Ich glaube vielen Leuten ist das nicht ganz klar.

Das aller beste was ich vor ein paar Monaten erleben durfte, ich dachte ich spinne, da hat tatsächlich jemand in der Adblock-Liste, meinen Hinweis auf unsere Bücher in der Sidebar eingetragen, so dass wenn jemand Adblock nutzt und hier vorbeikommt, die beiden Links zu unseren Büchern nicht sieht. Hallo! Darf ich jetzt als Autor nicht auf meine eigenen Bücher hinweisen?

Viele Produkte im Web und außerhalb finanzieren sich durch Werbung, was meint ihr was zum Beispiel Spiegel, die c’t & Co. kosten würden, wenn die Hefte gänzlich ohne Werbung daher kommen würden? Und wir reden hier von Zeitschriften, wo wir ohne zu überlegen Geld bezahlen um es zu erwerben. Und was meint ihr wie hoch die GEZ-Abgaben ausfallen würden, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender nicht Werbung einblenden würden?

Bezahlmodelle im Web sind dagegen nur in ganz wenigen und speziellen Ausnahmefällen möglich. Daher ist die Masse der Webprojekte, und ich rede hier nicht nur von Schmitz-Müllers Weblog, auf Werbung und Partnerprogramme angewiesen. Es gäbe da Alternativen, aber dazu komme ich noch weiter unten.

Früher und Heute

Ich bin schon seit mittlerweile 14 Jahren im Web unterwegs und habe daher die eine oder andere Diskussion zum Thema “Monetarisierung der Webprojekte” verfolgen dürfen.

Ganz am Anfang gab es afaik vielerorts die Diskussion bestimmte Inhalte nur gegen Bezahlung freizugeben. Aus vielerlei Gründen hat sich das glücklicherweise nicht durchgesetzt. Glücklicherweise deswegen da ich persönlich viel von einem frei zugänglichen Web halte.

Die Kritiker des Bezahlmodells sagten dann: “bindet doch einfach Werbung ein”. Gesagt getan und das hat in vielen Beispielen funktioniert. Aber vergleichsweise schnell kam die Kritik, dass die Grafiken zu groß sind, dass die zappeln etc. Es wurden dann zunehmend statische Grafiken eingebaut, aber auch das störte die Kritiker.

Irgendwann kamen einige Webmaster auf die Idee Text-Links mit PR-Vererbung zu verkaufen. An sich war das System fast perfekt: diese Werbung störte den Besucher nicht, es war Ressourcensparend, der Kunde bekam den PageRank und auch die Webmaster von kleineren Websites waren in der Lage nennenswerte Einnahmen zu erzielen. Allerdings war Tante Guugle und deren Groupies dagegen und lange Rede kurzer Sinn ist der Text-Link-Verkauf, für die allermeisten Webmaster uninteressant, da das Risiko zu groß ist bei Tante Guugel in ewiger Ungnade zu fallen.

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass die Kritiker der verschiedenen Werbemaßnahmen, welche ich gerade erwähnt habe, eigentlich immer die gleichen Leute sind. 🙂

Die Alternativen: VG Wort, Flattr & Co.

Alternativen zur Werbung um ein Webprojekt zu finanzieren gibt und gab es schon seit längerem. Schon alleine weil, viele Segmente der Werbung sich für die meisten Webmaster nicht lohnen. Die Preise für die klassische Display-Werbung sind schon seit Jahren nicht im Keller sondern viel tiefer. Auch die Klickpreise für AdSense sinken seit längerem und das einzige was eine starke Entwicklung hat ist der Affiliate-Bereich – wo der Webmaster erst etwas verdient, wenn verkauft wird – und hier nützt nicht wenn jemand sagt: “Wenn die Werbung interessant ist, dann bin ich auch bereit zu klicken”.

Aber wer denkt, dass bei den möglichen Alternativen der Widerstand der “ewigen Kritiker” aufhört, der hat sich getäuscht. Wenn alle Stricke reißen, dann wird das Datenschutz-Geschütz aufgefahren.

Ich habe vor ein paar Monaten für ein Portal einen Artikel zum Adventskalender geschrieben und habe höflich gebeten ob ich da nicht evtl. einen VG-Wort-Pixel einbinden könnte. Das wurde mir mit den Hinweis, dass der Zählpixel von der VG Wort in Bezug auf den Datenschutz bedenklich ist, verweigert.

Das die besagte Seite über zwei viel mächtigere Zählpixel von Google Analytics und WP-Stats verfügt, zählte da nicht. Hätte man mir gesagt “ne, dass gönnen wir dir nicht” hätte ich viel ehrlicher gefunden. Zum Thema VG Wort habe ich sowohl hier als auch neulich in einem meiner anderen Blogs berichtet.

Auch Flattr ist ein Kandidat, der auf lange Sicht das Potential hat ein wichtiger Mosaikstein bei der Monetarisierung einer Website zu sein. Aber auch hier meldeten sich die Kritiker sehr schnell zu Wort: Datenschutz, der Betreiber sympathisiert mit den Nazis, die Blogger sollten lieber etwas anständiges lernen anstatt zu betteln, die Flattr-Buttons sind hässlich etc.

Was sind die Möglichkeiten?

Eine Website zu monetarisieren ist nicht einfach und das ist eigentlich auch gut so. Neben der eigentlichen Aufgabe – guten Inhalt zu produzieren – muss man sich mit dem Thema SEO auseinandersetzen. Dann muss man Werbeformen finden, die einerseits den Aufwand lohnen und anderseits die Besucher nicht abschrecken oder Tante Guugle dazu bringen den Holzhammer zu schwingen. Dies sollte man einfach bedenken, bevor man wie manche Herrschaften fordert, dass die Werbung ihn “mit Witz und Charme verführt”.

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60 Kommentare

  1. Ich bin mir nicht sicher ob ich verstehe worauf du hinaus möchtest. Dass sich jeder seine Web-Wahrnehmung so zurechtfiltern kann, wie er’s gerne hätte ist halt ein wesentliches Feature des Webs – ob dem dann nun Ads, Flash, Scripts oder ganze Stylesheets zum Opfer fallen. Was will man machen, wenn nicht es einfach hinzunehmen?

  2. Ich liebe Adblocker und bin niemals ohne unterwegs, Werbung stört den Lesefluss, lenkt ab und würde von mir sowieso nie geklickt werden, das Leben ohne google-ads ist sehr schön.

    Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, glücklicherweise bin ich nicht auf Werbung angewiesen, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen – aber wenn ich mit IE9 oder FF ohne Adblocker eine Website aufrufe (heise ist da ein gutes Beispiel) kommt mir einfach das Grausen – und warum sollte ich Werbung “ertragen müssen”, wenn ich ohnehin nie darauf klicke – nur weil der Webseitenbtreiber Werbung schalten muss?

    Und nebenbei gesagt: ich finde auch Affiliate-Links ohne eindeutige Kennzeichnung einfach nur zum Kotzen Erbrechen, der 08/15-User merkt dabei gar nicht, dass er Geld in jemandes Kassa spült – grenzt für mich beinahe an Betrug, ist aber teilweise gängige Praxis…

    1. @mkraxx,

      glücklicherweise bin ich nicht auf Werbung angewiesen

      das bin ich auch nicht, ich versuche lediglich als Selbständiger meine Risiken zu verteilen.

      wenn ich mit IE9 oder FF ohne Adblocker eine Website aufrufe (heise ist da ein gutes Beispiel) kommt mir einfach das Grausen – und warum sollte ich Werbung “ertragen müssen”, wenn ich ohnehin nie darauf klicke – nur weil der Webseitenbtreiber Werbung schalten muss?

      Vor allem die großen Portale wie heise, kommen noch in den Genuss auch reine pay per View Werbung schalten zu dürfen.

  3. Ich kann Deine Argumentation ja gut verstehen, aber auf meinem Briefkasten steht auch “Bitte keine Werbung” (wenn doch mal welche drin ist, landet die ungesehen im Müll), über meinen eMail-Account läuft nen Spam-Filter, der unerwünschte Werbung aussortiert, und die Beilagen aus der ct fliegen als erstes in den Papierkorb. Warum sollte ich dann (zum größten Teil nervige) Werbung auf Webseiten akzeptieren. Und warum soll ich auf den Inhalt einer Webseite, die ich als interessant erachte, sonst würde ich sie mir nicht ansehen, verzichten, nur weil dort zuviel Werbung zu sehen ist.

    Der AdBlocker ist einfach nur nen technisches Hilfmittel, welches jeder der es möchte benutzen und anpassen kann. Mir hilft er nur dabei, mich auf den Inhalt einer Webseite zu konzetrieren.

    Ich denke das grundsätzliche Problem an Werbung ist der inflationäre Gebrauch. Wenn Werbung, in welcher Form auch immer, mich einfach nur übermüllt, und nicht, wie von Dir ja auch gefordert, mir etwas gibt (z.B. adäquat Informationen), blende ich sie halt nicht nur technisch aus!

    Und nur weil im “realen” Leben Werbung allgegenwärtig ist (und leider auch schwerer auszublenden), muß ich Sie im digitalen nicht uneingeschränkt hinnehmen.

    1. Hallo anonymous,

      aber auf meinem Briefkasten steht auch “Bitte keine Werbung” (wenn doch mal welche drin ist, landet die ungesehen im Müll), über meinen eMail-Account läuft nen Spam-Filter, der unerwünschte Werbung aussortiert, und die Beilagen aus der ct fliegen als erstes in den Papierkorb. Warum sollte ich dann (zum größten Teil nervige) Werbung auf Webseiten akzeptieren.

      Der Unterschied ist gewaltig. Im Gegensatz zu einer Spam-Mail oder einem ungebetenen Flyer im Briefkasten musst du schon eine Website aktiv aufrufen. Also du möchtest dort hin, außer jemand sitzt hinter dir, mit einer Pistole im Anschlag und zwingt dich die Website zu besuchen.

  4. Leute die meinen im Netz müsse alles kostenlos sein haben noch nie ein kostenloses Netz gehabt. Dann würde es nämlich keine Nachrichtenseiten mehr geben. Dahinter stecken Redaktionen und Agenturen die jeden tag von morgens bis abends arbeiten und genauso Geld für ihre Arbeit bekommen müssen wie jeder andere der an einer Kasse, Fabrik oder sonstwo arbeitet und etwas leistet.

    Ich bin kein Freund von Werbung, weder in TV, zeitschriften oder Internet. Aber wenn ich etwas daadurch billiger bekomme oder gar umsonst ist es für mich nur fair die Werbung auch laufen zu lassen.

    Jeder schafft es sich über Werbung aufzuregen, niemand schafft es sich über kostenlose Inhalte zu freuen die diese ermöglicht.

  5. Schade. Anstatt gegen die zu wettern, die diese schrecklich nervige Werbung schalten, die eben die Adblocker nötig machen und ein schlechtes Licht auf die werfen, die Werbung sinn- und maßvoll einsetzten, siehst du im Leser bzw. Kunden den Schuldigen. Positiv wirkt das nicht gerade auf mich. Eher ein wenig nörgelig.

    Aber dein wichtigstes Argument, dass man Seiten mit zu viel Werbung nicht besuchen braucht, ist nicht ganz schlüssig. Das gute daran, dass ich Herr über meinen Browser bin und selber entscheiden darf, wie die Inhalte dargestellt werden, ist ja, dass ich die Inhalte, wenn sie mich interessieren, eben doch nutzen kann. Ich muss nicht darauf verzichten, nur weil der blöde Seitenbetreiber diese blöde nervige blinke-blinke Werbung schaltet.

    Dafür brauche ich Adblocker. Weil ich die Inhalte trotzdem nutzen will. Blöd nur, dass auch die, die Werbung vernünftig einsetzten darunter leiden müssen.

    Nur, wie schon gesagt, die Schuld beim Leser zu suchen ist zu einfach und wirkt weinerlich.
    Noch ist bei diesem Thema im Netz alles freiwillig, und anstatt an uns zu appellieren, solltest du lieber an die appellieren, Werbung vernünftig zu schalten und somit Adblocker überflüssig zu machen.

    1. Hallo Robert,

      du versuchst dich hier rauszureden und ich werde dir auch sagen warum. Ich fange mal an:

      Schade. Anstatt gegen die zu wettern, die diese schrecklich nervige Werbung schalten

      was ist an z. B. der Werbung für meine eigenen Bücher so schrecklich das man die blocken muss. Was ist denn an AdSense so schlimm dass man es blocken muss? Auf die Antwort bin ich gespannt.

      Aber dein wichtigstes Argument, dass man Seiten mit zu viel Werbung nicht besuchen braucht, ist nicht ganz schlüssig.

      Das ist auf jeden Fall konsequent und vor allem ehrlich. Dein Verhalten ist keines von beiden.

      weil der blöde Seitenbetreiber

      Ich lass diesen Abschnitt so stehen, der spricht Bände.

      Nur, wie schon gesagt, die Schuld beim Leser zu suchen ist zu einfach und wirkt weinerlich

      Aus unzähligen Diskussionen im Web weiß ich, dass wenn Argumente fehlen, dann die persönlichen Angriffe starten. Zuerst fängt es mit so Sachen, wie weinerlich an, dann meckert man über Rechtschreibung und Gramatik und am Ende wird man in die rechte Ecke gestellt.

  6. @mkraxx Welchen Unterschied macht es für Dich, wenn Du (als Beispiel) einen Amazon-Link für ein Buch klickst, daß Dich interessiert, ob daran jemand 1,50 als Affiliate abbekommt, oder der betrag vollständig bei Amazon landet? Für Dich als Kunden bleibt der zu zahlende Betrag doch gleich.
    Du mußt für die “Dienstleistung” des Affiliates, Dir (seinbar im richtigen Augenblick) oder als Ergänzung zum aktuellen Bericht eine weiterführende Information anzubieten doch nichts extra bezahlen.

    Ich freue mich auf Dein Feedback
    Oliver Rumpf

  7. Ich bin komplett deiner Meinung. Jeder kann Werbung ignorieren, dass amchen wir tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit oder wenn wir im TV einen anderen Sender einschalten. Im Gegensatz zum Web sind dies jedoch pay-per-view Kampagnen (mehr oder weniger). Im Web exisitert fast nur noch die Pay per Click oder Pay per Sale möglichkeit und ohne Werbung und daraus resultierenden Einnahmen wär das Web um einiges Informationsärmer.

  8. Hi Perun,
    ich glaube hier wurde ich ein wenig missverstanden. Wie deine Bücher hier beworben werden ist völlig okay, aber du fragst wo der Sinn von Adblockern ist, und diese benötige ich nicht wegen deiner Buchwerbung, sondern wegen der Seitenbetreiber, die Werbung nicht so dezent einsetzen (z.B. als prominentes Beispiel auch studiVZ.net). An diese ging auch das ‘blöde’.

    Die Logik hinter Adblockern ist, dass ich lieber ein wenig vernünftige Werbung zu viel ausblende (z.B. hier), als einmal zu viel nervige Werbung zu sehen (z.B. bei studiVZ).

    Und deswegen fände ich es besser, wenn du nicht an die Leser appellieren würdest, keine Adblocker mehr zu benutzen, sondern an die Seitenbetreiber, nur vernünftig Werbung ein zu setzten und Adblocker überflüssig zu machen.

    Und ja, ich bewahre mit das Recht, Seitenbetreiber, die viele nervig-blinkende Werbung schalten, als ‘blöde’ zu bezeichnen!

  9. @merrit: in TV und Print habe ich kein Problem mit Werbung – ich kann wegzappen oder weiterblättern, ohne dass ich dabei das Gefühl habe jemandem zu schaden – das funktioniert aber bei blinkender Bannerwerbung oder Werbung, die einen lesenswerten Artikel in zwei oder mehr Teile zerreisst leider nur sehr bedingt, deshalb ist Adblocking für mich das Äquivalent zum Weiterzappen. Aus privatem Interesse besuche ich des öfteren Seiten die sich mit Videospielen beschäftigen – z.B. IGN. Mir ist klar, dass ich jetzt ein sehr plakatives Beispiel bringe, aber ohne Adblocker ist der Besuch dieser und ähnlicher Seiten einfach u-n-e-r-t-r-ä-g-l-i-c-h; und Rupert Murdoch wird’s verschmerzen, ebenso bin ich nicht der Meinung, dass ein Redaktionsmitglied wegen meiner Haltung seinen Job verliert – übrigens auch nicht bei heise, golem oder perun.

    @Oliver Rumpf: der Unterschied liegt für mich in der ethischen Dimension – du kaufst deine Eheringe ja auch nicht über die Vermittlung irgendwelcher Leute, die von der Vermittlung profitieren, nur weil der Preis gleich bleibt – oder? Ich verwende selbst Affiliate-Links, um Serverkosten abzudecken, aber dies wird im betreffenden Artikel jeweils deutlich kenntlichgemacht (ich lebe allerdings nicht von Affiliate-Programmen). Meiner Ansicht nach handelt es sich bei nicht gekennzeichneten Affiliate-Links um Informationsunterschlagung (da spielt die Tatsache, dass der Preis für mich als Kunden gleich bleibt keine Rolle mehr) und unethischem Verhalten ggü. dem Kunden (also dem Webseitenbesucher) – ich will als Kunde oder Seitenbesucher einfach wissen woran ich bin. Wenn ich der Meinung bin, dass der betreffende Beitrag unterstützenswert ist, kann ich noch immer auf den Link klicken, aber bei nicht gekennzeichneten Links kaufe ich aus Prinzip nicht, ich will es einfach vorher wissen. Punkt. (Es kann allerdings leicht sein, dass meine diesbezüglichen Maßstäbe ein bisschen hoch angesetzt sind, das ist mir aber egal – und ja, ich weiß, der Vergleich mit den Eheringen hinkt, aber mir ist auf die Schnelle echt nichts Besseres eingefallen)

    @Perun: das mit der Bücherwerbung ist natürlich – gelinde gesagt – blöd (Ähem). Nett übrigens, diese Kommentar-Live-Vorschau, was läuft da im Hintergrund?

  10. Ich denke Adblocker werden in erster Linie von Leuten genutzt, die selbst entweder gar keine Einnahmen über solche Kanäle haben oder nicht darauf angewiesen sind. Es ist leider auch die “alles muss umsonst sein” Mentalität, die eine solche Nutzung provoziert. Dass der Autor einen Haufen Arbeit in seine Inhalte gesteckt hat, schließlich fliegen die ja nicht von selbst in den Blog, das interessiert von diesen Leuten leider keinen.
    Eine Kurzsichtigkeit mit der wir leider Leben müssen 😉

  11. @ Tanja: das dürfte eher eine Frage der Erfahrenheit, und der Zielgruppe sein. Wer viel im Netz unterwegs ist, und Firefox verwendet, dem dürfte bekannt sein, wie man Werbung loswird. Wer mit IE6 oder IE7 auf Schnäppchenjagd geht, tja, ich bin mir sicher, dass diese Benutzer sehr wohl die ganze Werbung einer Seite zu sehen bekommen. Und das all diese Personen für sich selbst keine Einnahmen über Web-Werbung generieren, davon ist wohl auszugehen, oder? Ich verstehe die Klagen nicht so ganz (ganz generell gesprochen) – ihr habt euch doch diesen Broterwerb ausgesucht, oder nicht? Es besteht ja auch immer noch die Möglichkeit einen registrierten (kostenpflichtigen) Bereich auf einer Webseite einzurichten, oder nicht? Aber das ist dann halt für Suchmaschinen und Traffic nicht mehr so gut…da schägt dann die Gratismentalität wieder durch. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass schon Tim Berners-Lee zugunsten der Informationsfreiheit auf seinen persönlichen Reichtum verzichtete…

    Für mich lässt sich das wirklich auf die Zielgruppe herunterbrechen – es ist völlig logisch, dass eine kommerzielle Website Einnahmen über Werbung generieren will und muss. Aber auf einem Weblog zum Thema Krankenpflege hat Werbung meiner Meinung nach nichts verloren, egal wie viel Arbeit in der Seite steckt. Ich habe mir mal kurz überlegt, einen flattr-Button einzubauen, aber bei meiner “Zielgruppe” wäre das verschwendete Liebesmüh, auch wenn ich teilweise 12 Stunden an einem Fachartikel arbeite…wer ist deine Zielgruppe?

    1. @mkraxx,

      Ich verstehe die Klagen nicht so ganz (ganz generell gesprochen) – ihr habt euch doch diesen Broterwerb ausgesucht, oder nicht?

      Genau so wie sich der Webmaster entschieden hat Werbung zu schalten, hast du dich auch freiwillig entschieden seine Website zu besuchen.

      Ich als Blogger bin auch gleichzeitig ein Chronist, und als solcher habe ich Aufgaben auf Sachen hinzuweisen, die noch Klärungsbedarf haben. Warum wird das sofort als Klagen oder als rumweinen (Kommentar von Robert) deklariert?

  12. Ich glaube, man muss in dieser unkaputtbaren Debatte noch ein paar weitere Aspekte sehen und berücksichtigen.

    Reklame in der Papier- oder sonstigen Medienwelt kann man nicht so einfach mit Web-Reklame gleichsetzen. Reklame im Web hat der Reklame treibenden Industrie potenziell ein Feld geöffnet, von dem sie vorher bloß träumen konnte: das Monitoring und eventuell sogar das längerfristige Profiling der Adressaten.

    Ein Plakat an der Litfaßsäule oder eine ganzseitige Bildanzeige in einer Zeitschrift setzen mir keine Kekse (Cookies) unter den Schuh, mit dem sie meinen weiteren Weg zu erfassen trachten, sie führen auch keine Skripte aus, mit denen Guck- oder Klickverhalten erfasst werden sollen, und sie versuchen auch nicht zu erfassen, von wo aus ich gekommen bin, bevor ich das Plakat/die Bildanzeige gesehen habe, um daraus Schlüsse über meine weitergehenden Interessen – was weiß ich – zu ziehen.

    Wird klar, worauf ich hinaus will?

    Bei Reklame im Web ist längst nicht klar, was tatsächlich im Hintergrund passiert, wenn ich möglicherweise irgendwelche Skripte ausführen lasse (z.B. bei Googles diversen Ad-Geschichte), und wer da eventuell alles welche Informationen zu welchen Zwecken sammelt.

    Google AdSense ist kein Geschäftsmodell, dass im Zuge einer überbordenden Mitmenschlichkeit den Webmastern zu Diensten ist und sonst niemandem. Es ist ein Geschäftsmodell von Google zu Googles eigenen Zielen. Daran ist tatsächlich nichts Verschwörungstheoretisches. Der Seitenbetreiber, als verlängerter Arm Googles in den Nutzungsraum des Seitennutzers, hat natürlich auch einen Nutzen davon, sonst würde er das Spiel ja nicht mitspielen.

    Für mich ist dieser Aspekt schließlich der Hauptgrund, warum ich im Firefox Adblock Plus und NoScript einsetze. OK, nervende Blinkbanner auf Seiten wie Heise.de und Millionen anderer Seiten sind natürlich ein weiterer Grund.

    Ich habe aber mit den genannten Werkzeugen ein Mittel in der Hand, mit dem ich das Reklameverhalten von Seiten ein Stück weit steuern kann, und das tue ich.

    Deine Eigenwerbung übrigens wird bei mir nicht blockiert, und das habe ich nicht einmal extra manuell konfiguriert. Und das ist auch gut so, denn solche Reklame will ich ja sehen. Und Amazon-Links, auch solche, die dem Linksetzer ein paar Cent einbringen, stören mich auch nicht weiter.

  13. Adblocker sind eine prima Sache, wenn man mit einem Surfstick und begrenztem Downloadvolumen unterwegs ist, da möchte man nicht 1/3 des Volumens für Werbung, die einen sowieso nicht interessiert, verbrauchen.
    Weiterhin kann man damit wunderbar bestimmte Scripte ausblenden, zum Beispiel Facebook-Like-Buttons. 😈
    Man muss natürlich so einen Blocker nicht immer und überall anhaben, beim normalen Browsen auf dem Desktop entscheide ich je nach Penetranz der Werbung, ob ich darauf verzichten möchte. Zum Beispiel über dem Text liegende Flash-Banner gehen mal gar nicht.
    Natürlich, ich könnte in solchen Fällen einfach die Seite dauerhaft verlassen. Mache ich auch oft genug. Bei manchen Seiten möchte aber dennoch auf die Informationen nicht verzichten.

    1. Hallo Haf,

      Adblocker sind eine prima Sache, wenn man mit einem Surfstick und begrenztem Downloadvolumen unterwegs ist, da möchte man nicht 1/3 des Volumens für Werbung, die einen sowieso nicht interessiert, verbrauchen.

      Ein Browser wie zum Beispiel Lynx ist da viel effektiver. 🙂

  14. Ganz ehrlich, Flattr ist DAS Modell, auf das ich gewartet habe.

    Die Logik hinter Adblock ist schnell erklärt: ICH habe die Kontrolle wie ich mir mein Web anzeigen lasse und ich habe keine Lust auf Werbung, egal welcher Art. Ich kann die Webmaster verstehen, aber genau wie man sich auf den Standpunkt stellen kann, dass Leute ohne Böcke auf Werbung Seiten nicht mehr besuchen sollen, könnte man auch sagen, dass die Webmaster diese Seiten einfach einstellen sollen, wenn es sich denn wirklich nicht mehr lohnen sollte. Egal ob SPON, FAZ oder ZEIT, wäre mir recht. Ich bezweifle nur, dass viele Seiten dicht machen würden.

    Ehrlich gesagt frage ich mich schon länger, wann der erste auf die Idee kommt, eine Art “AGB” für seine Webseite (auch juristisch) durchzusetzen, nach dem Motto “entweder mit Werbung oder gar nicht”.

    Ich glaube das wäre auch schon viel früher passiert, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass es eben auch noch andere (auch geldwerte) Komponenten gibt. Die meisten finden es doch allein schon geil genug, wenn jeden Tag ein paar hundert Besucher vorbei gucken. Und: kritische Usermasse braucht man, um Communities zu erzeugen, die sich wiederum selbst mit Inhalt füllen. Von den Usern wohlgemerkt. Oder um als Unternehmen einfach mehr wert zu sein, siehe Facebook. So einfach ist das mit dem “Geschäftsmodell” dann eben doch nicht.

    Ich für meinen Teil überspringe den ganzen Schmonz und mache jetzt in Flattr. Das ist mal echt eine revolutionäre Idee. Und ja, sie wird im Guten wie im Schlechten dazu führen, dass produziert wird, wonach den Leuten ist. Brot und Spiele. Aber ganz ehrlich: schon heute darben qualitativ hochwertige Seiten -siehe freier Journalismus- vor sich hin, mit oder ohne Werbung. Sowas wird sich immer anders finanzieren müssen oder einen alternativen Nutzen für den Ersteller abwerfen oder beides.

    1. @Media Addicted,

      Ganz ehrlich, Flattr ist DAS Modell, auf das ich gewartet habe.

      das hoffe ich auch. Speziell der Verbund aus Flattr und VG Wort könnte hoffentlich bald bei vielen interessanten Projekten der tragende Faktor sein. Ich persönlich hätte auch kein Problem damit auf Werbung zu verzichten. Aber, wie schon im Artikel beschrieben, sind auch hier die Bedenkenträger aktiv und es würde mich nicht wundern wenn nächste Woche das Adblocker-Addon auch Flattr und VG Wort blocken kann.

  15. Die Diskussion vergisst den Aspekt Privatsphäre volkommen. Ohne Adblocker + Noscript hat man keinerleich Chancen sich gegen Nachverfolgbarkeit der eigenen Bewegung zu schützen.

    Abgesehen davon ist, gerade wenn mobil unterwegs, die Bandbreitenverschwendung durch die ganzen Bilder die dann auch allesamt anti-caching header verwenden auch nicht zu vernachlässigen.

    Ebenso geht es mit CPU-Last + Flash.

  16. @Perun: heise war nur als (möglicherweise) sehr bekanntes – und mich extrem nervendes Beispiel – gedacht, setze eine beliebige, gut frequentierte Seite deiner Wahl, die nicht PPV-Webung schaltet, stellvertetend ein.

    Trotzdem, das Statement bzgl. des “Ertragen müssens” von Werbung auf Webseiten – sofern man die angebotene Information zu schätzen weiß – hat sich mir noch nicht erschlossen. Was hat der Seitenbetreiber davon, wenn ich seine Werbung anzeige, wenn doch meist ohnehin nach Klicks vergütet wird? Ich klicke ja ohnehin nicht drauf, das impliziert ja schon fast masochistische Züge, so nach dem Motto: “Ich finde den Content gut, deshalb quäle ich ausgiebig meine Augen” – wofür soll das gut sein?

  17. @Perun/21: das mit den “Klagen” ging eher in Richtung von Tanja, aber lustig: ich habe gerade eine Mail von meinem Webmaster bekommen, der mir die Verwendung eines flattr-Buttons nahelegt – ich glaube, dem schick ich mal einen Link zu dieser Diskussion. Und um jetzt wirklich vollends haarspalterisch zu agieren: ich seh ja nicht immer vorher nach, wohin ein Link aus einem Blogartikel führt, ich treffe also im Vorfeld oft nur die Entscheidung einen Link zu klicken, das ist ein Unterschied zum freiwilligen (und bewussten) Besuch einer werbeverseuchten Webseite…

    Der Punkt mit dem Chronisten ist gut…

  18. Ich benutze AdBlock/Popup-Blocker weil ich Inhalte haben will die nicht dauernde Ablenkung. Zum Einsatz getrieben haben mit die Werbelayer die sich über die Webseite legen. Deshalb lese ich wohl das meiste auch im FeedReader oder über http://lab.arc90.com/experiments/readability/

    Es gibt wohl auch im Web so etwas wie natürliche Selektion, die starken, die es sich leisten können mit ein paar AdBlock Benutzern (Parasiten) zu leben werden überleben, die anderen sterben aus. Der Satz sollte ohne Wertung verstanden werden, ich beschreibt nur den “ist”-Zustand, nicht den “soll”-Zustand.

    In meinen Augen ist “soll”-Zustand so etwas wie Flattr, konkrete Geldspenden und Unterstützung. Vor allem aber Generierung von Inhalten die dann wiederum von anderen konsumiert werden können. Werbung dagegen kommt in meinem “soll”-Zustand nicht vor, warum sollte ich sie dann nicht (mit technischen Mitteln) bekämpfen wollen?

  19. Ich sag nur eins … Immer wieder hört man so Sprüche wie “Ich bin Herr über meinen PC” oder “Ich entscheide was auf meinem Monitor zu sehen ist” … Aber das dem Webmaster das Recht abgesprochen wird zu entscheiden was auf SEINER Website zu sehen ist, das schert keinen. In meinen Augen ne ganz miese Doppelmoral.

    Zum Artikel selber. Das mit Deinen Büchern ist dann schon ein starkes Stück, da denke ich aber das das pure Absicht war.

  20. Völlig unbrauchbar bei solchen Diskussionen sind die Analogien zur Werbung in unserer täglichen Offline-Welt.

    Was die Erwähnung der GEZ im Artikel zu suchen hat, kann ich nicht verstehen. Die Gelder die die öffentlich rechtlichen Sender mit Werbung erzielen sind im Vergleich zu den GEZ-Gebühren eher Peanuts. Zudem werden die GEZ-Gebühren willkürlich festgelegt, ob die ÖR Sender nun Werbung schalten oder nicht, ist im Grunde genommen völlig unerheblich. Das Finanzierungsmodell der ÖR Sender ist mit dem einer Webseite irgendwie gar nicht zu vergleichen.

    Auch ist die Beilage in der Zeitung oder das “Bitte keine Werbung” Schild am Briefkasten sind nur schwer mit den Methoden im Internet vergleichbar. Ich habe kein Schild am Briefkasten, bekomme trotzdem nur überschaubare Mengen an Werbung rein gesteckt. Es sind hauptsächlich Flyer von lokalen Unternehmen. Gegen die Werbung die mit “An die Bewohner des Hauses xy Straße” beschriftet ist, helfen solche Schilder ohnehin nichts.
    Das Bisschen was ich an Beilagen aus der Zeitung schüttele, ist in 3 Sekunden entsorgt. Auch das bereitet mir keine Kopfschmerzen.

    Im Internet sind die Methoden deutlich brutaler geworden. Und hier muss ich Perun deutlich widersprechen. Werbung ist nicht dezenter geworden, sondern wesentlich aggressiver und ist mittlerweile mit Terror vergleichbar. Ob es nun die über 4.000 Spammails sind die derzeit in 2 (!) Postfächern aufgelaufen sind oder Layer die sich quer über die Webseite legen und wegen eines Verbindungsproblems oder schlechter Programmierung sich nicht weg klicken lassen. Werbung im Internet grenzt mittlerweile an Körperverletzung. Oftmals findet man vor lauter Werbung schon gar keine Informationen mehr.

    Ich benutze auch einen Ad-Blocker, jedoch benutze ich ihn nicht so willkürlich wie im Artikel beschrieben. Die Buchempfehlungen werden mir z.B. beide angezeigt. Ich sehe auch keinen Grund diese zu blocken. Würde ich AdSense anklicken, würde ich mir ggf. auch überlegen bestimmte Webseiten in einer Whitelist aufzunehmen (dies macht bei mir allerdings keinen Sinn da ich eh nicht auf AdSense klicke).

    Technik, egal ob Werbung oder Adblocker, ist immer nur so gut wie derjenige der sie bedient. Wer glaubt seine Besucher mit aufdringlichen Flash-Layern über die komplette Webseite nerven zu müssen, versteht nicht das er damit höchstens die nächste Stufe der Rüstungsspirale in Gang setzt.
    Wer seinen AdBlocker so wahllos einsetzt das nur noch die nackte Information übrig bleibt, versteht nicht wie sich vor allem kleine Webseiten finanzieren und wird auf diese ggf. in Zukunft verzichten müssen.

    Um nun doch noch eine Analogie zur Offline-Welt zu ziehen, kann man sich mal vor Augen halten wie sich zwei bekannte Großveranstaltungen versucht haben zu finanzieren, bzw. sich noch finanzieren.
    Auf der einen Seite die Love Parade die freien Eintritt gewährte, jedoch mit völlig überzogenen Besucherzahlen versuchte sich zu kommerzialisieren. Viele Besucher der Love Parade haben sich in den letzten Jahren über die starke Kommerzialisierung beklagt und sind der Love Parade fern geblieben. Mit oder ohne Unglück in Duisburg, wäre die Love Parade dauerhaft nicht mehr zu Stande gekommen.
    Auf der anderen Seite das Wacken Open Air (WOA). 120 Euro Eintritt, dafür dann All Inclusiv. WOA ist seit 3 Jahren bereits im Vorfeld ausverkauft, es gibt keine Finanzierungsprobleme und der Zustrom der Besucher reißt nicht ab.

    Ich bin mir sicher das freier Eintritt und Finanzierung ausschließlich durch Werbung kein erfolgreiches Geschäftsmodell sein kann. Egal ob Webseite, Zeitung oder Großveranstaltung.

    1. Hallo Ralf,

      Um nun doch noch eine Analogie zur Offline-Welt zu ziehen, kann man sich mal vor Augen halten wie sich zwei bekannte Großveranstaltungen versucht haben zu finanzieren, bzw. sich noch finanzieren.

      Auf der einen Seite die Love Parade die freien Eintritt gewährte, jedoch mit völlig überzogenen Besucherzahlen versuchte sich zu kommerzialisieren. Viele Besucher der Love Parade haben sich in den letzten Jahren über die starke Kommerzialisierung beklagt und sind der Love Parade fern geblieben. Mit oder ohne Unglück in Duisburg, wäre die Love Parade dauerhaft nicht mehr zu Stande gekommen.

      Auf der anderen Seite das Wacken Open Air (WOA). 120 Euro Eintritt, dafür dann All Inclusiv. WOA ist seit 3 Jahren bereits im Vorfeld ausverkauft, es gibt keine Finanzierungsprobleme und der Zustrom der Besucher reißt nicht ab.

      den Vergleich zu diesen beiden Veranstaltungen zu ziehen, finde ich nicht verkehrt. Aber eins darfst du bei Wacken nicht vergessen: dort hast du ein reeles Erlebnis was man fühlen kann: es gibt Musik, man befindet sich in der masse von Gleichgesinnten, es wird auch getrunken, man hat Spaß, es wird gevögelt und sonst was dazu gehört 🙂

      Da kann eine Website, die Inhalte verkauft, nicht mithalten. Im Web hast du ein “Problem”: willst du einigermaßen viele Menschen erreichen, dann musst du auch etwas für die SuMas und Besucher bieten und dass muss natürlich frei verfügbar halten. Im Endeffekt musst du freien und wirklich sehr guten Inhalt bieten und für den Premium-Bereich wirklich Hammer-Inhalte, damit die Leute auch bereit sind zu zahlen. Das benötigt Ressourcen und Manpower die ein kleines Unternehmen (<5 Leute) einfach nicht stemmen kann.

      Auf der andern Seite hast du auch sehr gute Produkte, die sich zu aller größten Teil durch Werbung finanzieren: Mozilla. Die bekommen anteilig von Google Geld, wenn jemand oben rechts im Suchschlitz sucht und auf die AdWords-Anzeigen klickt.

  21. Ich habe meinen Adblocker soeben für perun.net deaktiviert. Mal sehen, was da in Zukunft so alles spannendes zu sehen ist. Eines der Bücher habe ich ohnehin schon lange und darf hier also ohne ein schlechtes Gewissen zu haben lesen. Ein schönes Gefühl 😉

    By the way: Ein Aufkleber am Briefkasten vermeidet ja auch Müll. Je mehr mitmachen umso weniger wird gedruckt.

  22. Ohne Adblocker? Nie! OK, aber nur auf speziell ausgewählten Seiten.
    Nur weil mit der Inhalt gefällt muss ich Werbung dulden? Nur wenn sie im Rahmen bleibt! Wenn eine Seite aber mehr Werbung und Geblinke als Inhalt enthält geht das zu weit.
    Selbst wenn hier zuerst das Banner und dann der Artikel kommt empfinde ich das schon als störend. Aber noch nicht so sehr, dass ich alles blocke.

  23. @mkrass: der war böse! 😉
    hab grad mal nachgesehen, ich blocke ich flattr, topsy, vgwort, google-analytics und stats.wordpress. Alles Seiten die es gar nichts angeht, was ich mir angucke.

  24. @Tom: Dinge (wie Google-Analytics etc) sind weder gut, noch schlecht.
    Es ist immer die Frage, was derjenige der sie nutzt damit macht.

    Klar ist mir das nicht bei jedem Webmaster bekannt. Aber daher behandle ich nicht jeden vorweg wie jemanden, der mir böses will.

    Als Webmaster kann ich mit Google-Analytics die Webseite für die Besucher verbessern. Dafür muss ich aber wissen, wo die Seite z.B. zu unübersichtlich oder Formulare zu viele Anforderungen an die Verwendung stellen und die Besucher daher “abbrechen”.

    Oder ich kann Informationen sie immer wieder gesucht werden direkt auf die Homepage stellen etc.

    Und ich kann Themen die viele Besucher interessieren mit weiteren Seiten verstärken und ggf. andere Themen ganz bleiben lassen.

    All das erffahre ich als Betreiber nur durch Umfragen oder solche Tools.

    Mir ist auch klar, das man Google-Analytics (wie alle anderen Dinge auch) auch anders verwenden kann.

    Mir geht es hier darum, die Diskussion nicht zu einseitig werden zu lassen.

    Vielleicht sollte sich auch der eine oder andere fragen, ob es die scheinbar von ihm so geliebte Seite, die aber so viel Werbung enthält, künftig noch geben wird, wenn alle Surfer so wie er handeln.
    Wenn mir eine Seite nicht gefällt, dann kann ich doch eine andere nutzen.

    Viele Grüße und viel Spaß´beim Surfen
    Oliver (der keinen Adblocker benutzt)

  25. @Oliver Rumpf/6: wäre nett, wenn du dich zu meiner Argumentation bzgl. der Affiliate-Links nochmal äußern könntest – ich bin nämlich auch auf dein Feedback gespannt…

    @Oliver Rumpf/31 und den Rest: generell vermisse ich noch immer eine schlüssige Argumentation bzgl. der Nichtverwendung eines Adblockers. Was hat der Webseitenbetreiber davon, wenn ich seine Werbung ausschließlich betrachte? Was nur, was? Ich kann’s mir einfach nicht erklären…helft mir!

    Und wenn alle User aufhören würden Seiten zu nutzen, weil sie ihnen nicht mehr “gefallen” (im optischen Sinn) wären die Webmaster angesichts des mit google-Analytics festgestellten, massiven Traffic-Drops wahrscheinlich auch nicht so glücklich…

  26. Vielleicht sollte sich auch der eine oder andere fragen, ob es die scheinbar von ihm so geliebte Seite, die aber so viel Werbung enthält, künftig noch geben wird, wenn alle Surfer so wie er handeln.
    Wenn mir eine Seite nicht gefällt, dann kann ich doch eine andere nutzen.

    Wer während der TV-Werbung pinkeln geht, gefährdet den Bestand von Privatsendern und tötet damit kleine Kätzchen!
    Vielleicht sollte der Betreiber der Webseite sich eher Gedanken machen warum er so wenig einnimmt obwohl er so viele Besucher hat und ständig noch mehr Werbung schaltet. Es ist doch sehr weit her geholt die Schuld am Versagen den Besuchern mit AdBlockern in die Schuhe zu schieben.
    Zudem verstehe ich deine Logik nicht. Wo ist der Unterschied zwischen Seitenbesuche mit AdBlocker und Seite ignorieren? In beiden Fällen sehe ich die Werbung nicht und in keinem Fall ist dem Seitenbetreiber geholfen.

    1. Hallo Ralf,

      Wer während der TV-Werbung pinkeln geht, gefährdet den Bestand von Privatsendern und tötet damit kleine Kätzchen!

      ich zitiere dich mal selber 🙂

      Völlig unbrauchbar bei solchen Diskussionen sind die Analogien zur Werbung in unserer täglichen Offline-Welt.

      Quelle: perun.net

      Übrigens, der Sender (egal ob Radio oder TV) bekommen für die Werbeblöcke, dass gleiche geld egal ob wir pinkeln gehen, uns während der Werbepause ein Brot schieren oder brav die Werbung gucken.

  27. @mkraxx Je mehr Einblendungen umso höherwertigere Angebote kommen. Ganz zu schweigen von Werbung die (auch wenn es wenig sind) allein für das Einblenden bezahlt wird. Und ich rede nicht von Popups oder so n Müll. Außerdem wundert sich der Werbepartner bestimmt auch wenn man ihm was von 5000 Einblendungen erzählt dann aber nur 3000 rauskommen. Also ich würde dann den Preis neu verhandeln. Logisch oder?

  28. @Markus: ja schon, das ist logisch, aber ich dachte eigentlich wir reden hier über die vielen netten, kleinen Webseiten, die uns mit Informationen versorgen, die unsere Randgruppeninteressen bedienen – und nicht über große Seiten, die in den Genuß von pay-per-view kommen (siehe auch Perun/18) – denen wird mein Adblocker herzlich egal sein, denke ich mal.

    Oder habe ich da was missverstanden, und ist p-p-v die gängige Praxis auch kleinerer Webseiten (ich kenne mich da echt nicht aus, habe mich noch nie besonders für Werbung interessiert) – oder ist es da doch eher pay-per-click? Und wenn letzteres, was hat der Webseitenbetreiber einer pay-per-click-Site davon, wenn ich seine Werbung betrachte, jedoch nicht darauf klicke?

  29. @mkraxx Es gibt durchaus auch kleinere Seiten die PPV Anzeigen haben, aber Du hast schon Recht in der Regel ist es PPC. Bei PPC Anzeigen ist es so, je mehr Einblendungen umso höher auch die Wahrscheinlichkeit das diese beachtet und geklickt wird und Teilweise steigen dadurch auch die Klickpreise. Bsp: Ein Anbieter interessiert sich nicht für eine Seite mit 500 Einblendungen, aber evtl. für eine Seite mit 2000 Einblendungen. So ich verkauf ihm nun den Werbeplatz mit dem Ziel ca. 2000 Einblendungen am Tag. Diese Zahl entspricht den Besuchern, jetzt nutzen davon aber die meisten AdBlocker und so kommen an Werbeeinblendungen nur 500 dabei raus, also doch wieder uninteressiert für den Anbieter, er ging ja von 2000 aus und möchte die auch haben. Ergo, dem Websitebetreiber hilft jede Einblendung um die Vermarktung zu verbessern. Klar ist aber auch wenn nie einer die Werbung beachtet, springen die Werbeanbieter auch irgendwann ab. Aber ich selber bin zum Beispiel auch recht “Werbeblind” aber manchmal entdeckt man eben doch was und klickt darauf. Wird Werbung richtig eingesetzt kann sie durchaus einen Mehrwert bringen. Werbung heißt ja nicht immer nur “Komm ich will Dir was verkaufen”…

  30. @Markus/38: ok, du hast mich, schön erklärt und nachvollziehbar argumentiert – danke für die Info. Ich werde mal nachsehen, welches “Unerträglichkeitsausmaß” meine Internetfavoriten ohne Adblocker erreichen – wenn es irgendwie aushaltbar ist, werde ich Adblock zumindest seitenweise deaktivieren…nicely done, Kudos!

    Bleibt noch die Frage nach der Ethik bei nicht gekennzeichneten Affiliate-Links, halloooooooooooooo Oliver!

  31. @mkraxx Das mit den nicht gekennzeichneten Affiliate Links ist in der Tat so eine Sache. Ich binde selber auch ab und an welche ein, wenn es für den User einen Mehrwert bringt. Ich bin der Meinung interessiert sich ein User für (bsp.) eine CD und möchte die kaufen kann es ihm eigentlich egal sein ob der Webmaster dann eine Provision bekommt oder nicht. Dieses “verstecken” solcher Links basiert in erster Linie darauf, das viele übergehen und dem Link einfach mal die Refid oder ähnliches wegnehmen, die dazu dient den Kauf zuzuordnen. Warum? Neid? Gönnt man es dem Webmaster nicht? Das klingt vielleicht kleinlich aber ist ein weitverbreitetes Problem. Daher gehen wohl immer mehr dazu über diese Links ganz geschickt zu “verstecken” so das sie aussehen wie Links auf die eigene Seite. Im Prinzip hast Du recht und es ist nicht in Ordnung, aber ich finde auch das bewusste weglassen der Refid ist nicht in Ordnung. Das ist das gleiche wie wenn ich mir nen Makler hol, der mir ne Wohnung zeigt und ich dann versuch mit dem Vermieter direkt der Mietvertrag auszuhandeln. Wobei ich da noch etwas Verständnis aufbringen kann, man spart schließlich die Maklerprovision, bei einem Kauf über einen Reflink spar ich nichts wenn ich da “betrüg”, die CD kostet genausoviel.

  32. @Markus/41: kurzer Nachtrag zu den Anzeigen: wäre ich ein Webmaster und müsste ich einem potentiellen Werber die Zahl meiner voraussichtlichen Views mitteilen, würde ich die – mit google-analytics ermittelte – Zahl der Nutzer von FF von der Zahl der tatsächlichen Zugriffe abziehen, und diesen Wert dem Werber mitteilen. Meines Wissens nach ist AdBlock+ eines der meistverwendeten Add-Ons für FF, also kann man gleich ale FF-User aus seiner Kalkulation rausfallen lassen, damit ist man auf der sicheren Seite – und falls doch mehr Views anfallen, könnte ich den Preis neu verhandeln…

    Zum Thema Affiliate: da habe ich noch eher Verständnis für die User, die die Ref-ID aus dem Link entfernen, bevor sie auf den Einkaufswagen klicken, das fällt meines Erachtens in die Begrifflichkeit der Entscheidungsfreiheit, nicht der des Betrugs. Wenn es dem Verfasser eines Artikels nur um den zusätzlichen Nutzen einer Verlinkung eines passenden Amazon-Artikel geht, hat er sein Ziel alleine durch die Platzierung des Links bereits erreicht – also könnte er auch gleich “cleane” Links posten. Aber es geht hier um Geld…und ich persönlich habe immer das Gefühl abgezockt zu werden, wenn ich auf nicht gekennzeicnete Aff-Links klicke, das fällt für mich vor dem Aspekt der Ethik eher unter “Betrug”. Und wenn mir jemand diese Provision nicht gönnt – ja nun, dann halt beim nächsten Mal – das sollte jeder für sich selbst entscheiden, das ist ja bei flattr z.B. auch möglich, ich entscheide bewusst und im Vollbesitz sämtlicher Informationen – und Entscheidungfreiheit ist mir auch bei den Besuchern meiner Website wichtiger als 1,50€ Provision von Amazon…deshalb kaufe ich aus Prinzip nichts über ungekennzeichnete Links – aber wie gesagt, kann sein dass meine Ansprüche in diesem Punkt zu hoch sind, ich bin allerdings froh, dass ich mir diese Einstellung erlauben kann.

  33. Danke für diesen ehrlichen und guten Artikel. Als Webseitenbetreiber einer großen kostenlosen Seite kann ich das sehr gut verstehen und bin absolut deiner Meinung. Wen die Werbung auf einer Seite stört, sollte sich halt eine andere Seite mit weniger Werbung suchen oder die Werbung eben akzeptieren. AdBlocker berauben den Webseitenbetreiber einer der wenigen Einnahmequellen und bei den geringen Klickpreisen und quasi nicht mehr vorhandenen TKP-Anzeigen ist das doppelt übel.

  34. @mkraxx /10
    Ich kaufe dort, wo meine Probleme am besten gelöst werden. Je nach Branche verdienen immer mehrere Menschen an meinem Einkauf und 60-80% des von mir gezahlten Preises haben nichts mit den Kosten des Herstellers zu tun, sondern werden für Werbung, Miete, Personal etc. aufgewendet. Auch wenn Du in ein Kaufhaus oder einen Supermarkt gehst, verdient an Deinem Einkauf die Frau an der Kasse mit, genauso die Frau in der Buchhaltung etc.

    Was mich nervt sind “Verkäufer” die mir etwas aufschwatzen wollen was ich nicht brauche, damit sie etwas verdienen. Aber wenn ich etwas haben will (und sei es, daß der Wunsch erst gerade eben durch einen Artikel oder eine Werbung geweckt wurde) dann würde ich nicht auf die Idee kommen, und den Werbe-Code entfernen, warum auch?

    @mkraxx /32
    Wie gesagt, Werbung kann auch informativ sein. Mit einem Addblocker der “alles” ausblendet hätte ich gar nicht die Chance das eine oder adere neue und interessante Produkt oder Dienstleistung kennen zu lernen.

    Und (ich glaube es ist hier nun schon mehrfach genannt worden) Werbung zu schalten ist die Grundlage dafür, das Inhalte kostenlos angeboten werden können. Auch wenn jedem klar ist, daß nur Bruchteile der WebseitenBesucher/Fernsehzuschauer direkt dadurch Umsatz verursachen.

    Viele Grüße
    Oliver

  35. Selten habe ich so kurzsichtige und kindische Kommentare gelesen wie die von mkraxx. Das sind Argumente eines 15-jährigen der sich um nichts kümmert. Hauptsache kostenlos: Filme, Musik, Inhalte. Genau in die Schiene passt das. “Ich sehe nicht ein dafür zu zahlen”. Schneidest du bei Zeitschriften vorher die Seiten mit Werbung aus weil die sich stören? Oder blendest du sie aus und akzeptierst, dass sich Zeitschriften damit finanzieren und kleine Preise möglich machen als ohne Werbung?

    Was gibt dir das Recht zu fordern, dass andere quasi umsonst dafür arbeiten damit du deren Produkt konsumieren kannst? Seitenbetreiber stellen ein kostspiegliges und komplexes Medium zur Verfügung. Das ist kostenlos, im Gegenzug wird Werbung gezeigt.

    Ich surfe täglich x Seiten an, alle haben Werbung und das ist auch völlig in Ordnung so. Wenn mich ein Flash-Layer nervt klicke ich ihn weg, das ist nach 2 Sekunden vergessen und dann lese ich den Inhalt weswegen ich gekommen bin. Die Leute dahinter wollen von etwas leben. So wie ich dich nach all deinen Kommentaren einschätze bist du mit Sicherheit der letzte der Geld für Inhalte zahlen würde wenn dann keine Werbung käme.

    Es geht bei all dem nicht um kleine Blogs sondern eine ganze Branche, dazu zählen große Verlage genauso wie Blogs von kleinen Leuten.

  36. @merrit: Ich darf dir gratulieren, du erfüllst Vorhersagen…

    Aus unzähligen Diskussionen im Web weiß ich, dass wenn Argumente fehlen, dann die persönlichen Angriffe starten. Zuerst fängt es mit so Sachen, wie weinerlich an, dann meckert man über Rechtschreibung und Gramatik und am Ende wird man in die rechte Ecke gestellt.

    Zu deinen Anmerkungen (es sei noch erwähnt, dass wir eigentlich über Adblocking sprechen):

    Hauptsache kostenlos: Filme, Musik, Inhalte. Genau in die Schiene passt das. “Ich sehe nicht ein dafür zu zahlen”. Schneidest du bei Zeitschriften vorher die Seiten mit Werbung aus weil die sich stören? Oder blendest du sie aus und akzeptierst, dass sich Zeitschriften damit finanzieren und kleine [sic!] Preise möglich machen als ohne Werbung?

    Ich kann mich nicht erinnern, mich in meinen bisherigen Kommentaren zu diesem Artikel in irgendeiner Art und Weise zum Thema kostenlose Filme oder kostenlose Musik geäußert zu haben, das ist eine Unterstellung deinerseits. Ich schneide auch keine Anzeigen aus Zeitschriften aus, sondern blättere weiter, und ich akzeptiere, dass sich Printmedien über Anzeigen finanzieren. Zur Wertigkeit bzw. Relevanz dieses Vergleichs haben sich bereits andere Personen im Kommentarbereich dieses Artikels mehrfach geäußert.

    Was gibt dir das Recht zu fordern, dass andere quasi umsonst dafür arbeiten damit du deren Produkt konsumieren kannst? Seitenbetreiber stellen ein kostspiegliges [sic!] und komplexes Medium zur Verfügung. Das ist kostenlos, im Gegenzug wird Werbung gezeigt.

    Ich habe auch an keiner Stelle “gefordert”, dass andere umsonst arbeiten, damit ich ein Produkt konsumieren kann. Nur weil ein Seitenbetreiber ein “komplexes Medium” zur Verfügung stellt, heisst das noch lange nicht, dass ich jeden Inhalt auf einer Webseite konsumieren muss. Genauso wie jeder Seitenbetreiber prinzipiell das Recht hat frei zu entscheiden, welche Inhalte er auf seiner Seite anbietet, sollte ich als Konsument ebenso das Recht haben, frei zu entscheiden welche Inhalte ich konsumieren möchte. Du postulierst, dass ich, wenn ich im Internet unterwegs bin und Inhalte konsumiere doch auch gefälligst die Werbung zu akzeptieren habe, die mir vorgesetzt wird – leider bin ich kein Herdentier, dass den Futtertrog den der Bauer bereitstellt kritiklos leerfrisst, sondern ich beharre auf meiner persönlichen Freiheit. Es sei dir aber unbenommen, dich so zu verhalten wie es dir beliebt.

    Ich surfe täglich x Seiten an, alle haben Werbung und das ist auch völlig in Ordnung so. Wenn mich ein Flash-Layer nervt klicke ich ihn weg, das ist nach 2 Sekunden vergessen und dann lese ich den Inhalt weswegen ich gekommen bin. Die Leute dahinter wollen von etwas leben. So wie ich dich nach all deinen Kommentaren einschätze bist du mit Sicherheit der letzte [sic!] der Geld für Inhalte zahlen würde wenn dann keine Werbung käme.

    Möglicherweise bist du nicht die einzige Person, die täglich das Internet benutzt und über Erfahrung im Besuchen von Webseiten verfügt. Ich habe kein Problem mit deiner Einstellung, nervende Werbebanner wegzuklicken, aber das bedeutet nicht, dass ich das auch selbst tun muss. Mit “den Leuten dahinter” wird’s jetzt ein bisschen schwierig, ich kenne sie nämlich nicht (du etwa?). Ich bin auch ganz und gar nicht der Meinung, dass jede Website die Werbung schaltet, die solitäre Einnahmequelle des jeweiligen Webseitenbetreibers im wirklichen Leben darstellt, große, kommerzielle Seiten vielleicht ausgenommen. Dass du dir nach dem Lesen meiner bisherigen Kommentare, eine Einschäzung meiner Person zutraust finde ich – gelinde gesagt – gewagt, schließlich kennen wir uns nicht, oder? Wenn dann keine Werbung “käme”, ja, würde ich dann für Inhalte bezahlen? Ich bezahle auch heute schon für Inhalte und unterstütze Dinge, die mir unterstützenswert erscheinen – z.B. Programmierer, Podcaster und Blogger – sowohl in materieller, als auch in immaterieller Form, aber das dürfte die bei der Analyse meiner Kommentare entgangen sein.

    Es geht bei all dem nicht um kleine Blogs sondern eine ganze Branche, dazu zählen große Verlage genauso wie Blogs von kleinen Leuten.

    Genauso, wie du dir erlaubst auf eine Solidarität gegenüber einer “Branche” zu pochen – meinst du damit alle Partizipienten des verkommerzialisierten Teils des Webs? – erlaube ich mir, auf meine Meinungs- und Wahlfreiheit zu pochen. Ich schreibe vom Standpunkt eines Bloggers und Podcasters aus, ich bin mir allerdings unschlüssig, was ein “kleines Blog” oder ein “Blog kleiner Leute” ist, vielleicht könntest du diesen Punkt noch ein bisschen genauer ausführen, damit wir unsere fruchtbare Diskussion fortführen können?

  37. @mkraxx:
    Das ausschneiden von Werbung in Zeitungen und Magazinne trifft es wohl 100%. Dieser Vergleich ist 1:1 übertragbar, denn der Vorgang zur Trennung von Inhalt und Werbung ist der selbe.

    Die weitere Diskussion spare ich mir, glaube nicht dass das zu etwas führt.

  38. @merrit:

    Das ausschneiden [sic!] von Werbung in Zeitungen und Magazinne [sic!] trifft es wohl 100%. Dieser Vergleich ist 1:1 übertragbar, denn der Vorgang zur Trennung von Inhalt und Werbung ist der selbe [sic!].

    Werbung in Printmedien blinkt meist nicht.

  39. Ab wann ich mich von Werbung belästigt fühle, hängt von vielen Faktoren ab. Mich störende Werbung, soll mir Adblock Plus wegfiltern. Dezente und zudem thematisch zum Artikel passende Werbung ist dagegen für mich völlig ok.

    So sehe ich auch trotz Adblock Plus Deine Bücher und die Amazon-Links sind auch noch da. Wer so etwas blockt muss schon sehr schräg drauf sein.

    Dagegen habe ich Google Analytics, Facebook Button und Flattr Button in meine Adblock Plus Filter eingetragen. Zu Google Analytics siehe meinen Blogbeitrag unter http://www.webseiten-infos.de/google-analytics-blockieren/ und zum Facebook Like Button siehe meinen Blogbeitrag unter http://www.webseiten-infos.de/facebook-blockieren/ .

    Flattr habe ich dagegen geblockt, weil mein Paypal-Konto deaktiviert wurde und mir diese Buttonitis tierisch auf die Nerven geht (darüber sollte ich auch mal bloggen).

    Zurück zu dem Blogbeitrag: Es gibt Werbe- als auch Blockade-Exzesse.
    Deine Werbung für die eigenen Bücher und die Amazon-Links fallen definitiv nicht darunter und Adblock Plus für mich so wie ich ihn eingestellt habe auch nicht.

    Und ja: Werbung muss den Empfänger ansprechen. Das ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen.

    Und nochmals ja: Wenn ich keine Werbung möchte, dann kann ich die werbende Website natürlich auch meiden. Enthält sie aber neben nerviger Werbung oder interessante Inhalte, dann kann ich als Nutzer mittels Adblock Plus diese Werbung ausblenden. Das halte ich genauso für mein Recht als Internetnutzer wie ich auch datenschutzrechtliche Skripte (z.B. Google Analytics und Facebook Like-Buttons) und nervige Buttons blocke. Soweit meine Sicht die Dinge, die sicherlich eine andere wäre, wenn ich mit Werbung meinen Lebensunterhalt verdienen würde oder gar müsste. 😉

  40. @perun: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Werbung und verstehe auch das viele Dinge durch Werbung finanziert werden. Zum Beispiel wäre Öffentlicher Personennahverkehr ohne die Werbung auf Bussen und Bahnen um einiges Teurer. Es gibt sicherlich viele Sachen die es ohne Mitfinanzierung von Werbung gar nicht geben würde.

    Aber je länger ich im Internet unterwegs bin, desto mehr beschleicht mich das Gefühl das Internet kein lohnendes Geschäftsmodell sein kann. Du sagst es ja selber, im Internet kann man dem Besucher nur schwer das Gefühl vermitteln das er etwas geboten bekommt. Wenn man nicht gerade eine Community hat bei der etliche Mitglieder bereit sind für einen Premium-Account zu bezahlen, dann steht natürlich die Frage im Raum wie man sich finanzieren soll.

    Es wurde ja bereits mehrfach empfohlen Webseiten zu meiden die zu viel Werbung haben. Diese Empfehlung kann man jedoch auch umdrehen: Wenn es sich nicht lohnt weil mit Werbung nicht genug rein kommt, dann sollte man die Webseite schließen.

  41. da wir mit adblock surfen, haben wir auf werbung auf unseren websites verzichtet.
    kommt hinzu, das wir mit wordpress arbeiten, welches ja auch kostenlos zu haben ist…

  42. An sich hast du schon recht aber wie zurzeit viele anbieter von websites verhalten ist unter aller sau. wenn du etwas googlest findest du nichts ohne dich durch einen werbewald zu klicken. es gibt meist 1x popup(der meist noch ein popup öffnet) 1x layer und der freie space um den content ist auch zugebaut(manchmal auch im content) und ich mach nach dem googlen bestimmt nicht 20popups zu

  43. Also ich frage mich wirklich auf welchen Seiten die Werbeblocker hier surfen. Auf Webseiten die ich besuche, erscheinen sehr selten bis nie Pop-Ups, Flash Layer und andere blinkende Werbeformen.

  44. Es gibt auch viele “kleine” Blogs, die auf WordPress aufbauen und Inhalte anderer Blogs einfach abgreifen. Danaben dann einfach Werbung eingeblendet – und schon hat man sich irgendwie refinanziert, weil es auch immer wieder Besucher gibt, die irgendwie auf der Seite landen. Ist es da auch ok, wenn der Adblocker eingeschaltet ist?
    Außerdem hab ich auf einigen Websites schon erlebt, dass man den Inhalt nicht mehr lesen konnte, weil entweder Layer über der Seite lagen oder halt das rumgeblinke der Werbung dermaßen vom Text abgelenkt hat, dass es das echt nicht mehr wert war. Da hat es halt zwei Möglichkeiten: Nicht mehr kommen – oder die Werbung blocken.
    Ich halte letzteres für besser, denn so kriege ich wenigstens mit, wenn vielleicht doch was passiert, was mir ermöglicht, dem Blogbetreiber auch was zukommen zu lassen. Ich finde z.B. die Werbung für Deine Bücher höchst willkommen, da gibt es kein Problem. Ich filtere auch keine Inhalte aus Deiner Seite, aber bei manchen Seiten mache ich das.
    Warum? Weil ich nicht der Meinung bin, dass sich ein Geschäftsmodell erzwingen lässt. Das empfinde ich auch an den Argumenten der Printindustrie und vor allem Rupert Murdoch so doppelzüngig. Es geht doch für die schon lange nicht mehr darum, irgendeine Form von Fairness zu kriegen, sondern ein Geschäftsmodell, das nicht mehr funktioniert, staatlicherseits alimentiert zu kriegen. Das hat mit seriösem Geschäftsgebaren aber nichts mehr zu tun. Den Mut, eine Paywall zu errichten, haben die meisten nicht. Aber heulen, weil Google eine Schlagzeile einblendet und damit angeblich Geld verdient. Dabei stimmt das nicht mal. Im Gegenteil, ohne diese kostenlose Form der Werbung wären viele von denen arm dran …
    Wer Seiten im Web hat und damit Geld verdienen will, sollte sich vorher überlegen, ob das Geschäftsmodell trägt. Aber zornig mit dem Fuss aufstampfen, wenn das nicht so klappt, führt nicht dazu, dass die Einnahmen steigen. Sondern weit eher, dass sich die Kunden abwenden.

  45. […] anderer, viel kürzerer Artikel auf perun.net Die Logik hinter der Adblock-Nutzung verstehe ich nicht ist gerade mal zwei DIN-A4-Seite lang, aber durch die polarisierende Wirkung hat dieser Artikel […]

  46. Die Werbungen regt mich langsam auf! seit 12 Monaten hab ich kein Adblocker benutzt aber immer wen ich im internet herumsurfe werden mindestens circa 12 Popup im hintergrund gestartet und dan hängt sich mein Firefox auf… das haben alle seiten das regt total auf ich bedank mich an die webmaster weil die ihr seiten mit mehr als 3x Popups zu deken.

  47. […] Diskussion zu diesem Thema habe ich auch schon in meinem Haupt-Blog geführt. Die Fronten sind größtenteils verhärtet. Auf […]

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