Mit HTML-Editor Dokumente und E-Books für Amazon Kindle erstellen (3)

Beispiel eines Inhaltsverzeichnises auf Amazon Kindle In den ersten beiden Teilen dieser Artikelserie hast du gelernt welche Tools du benötigst bzw. hast die Entwicklungs­umgebung eingerichtet und hast dann im nächsten Schritt das erste Kindle-Dokument erstellt. Heute wirst du ein Inhaltsverzeichnis erstellen, Seitenumbrüche einfügen und ich werde noch ein paar Sachen zu den Bildern und Grafiken erzählen.

Inhaltsverzeichnis

Im Gegensatz zu einem Roman ist in einem Fachbuch das Inhaltsverzeichnis ein wichtiger Bestandteil. Fachbücher kann man von vorne bis hinten durchlesen, aber sie dienen auch als Nachschlagewerk oder werden nur abschnittsweise gelesen und hierbei ist ein Inhaltsverzeichnis sehr wichtig. Zudem ist das Inhaltsverzeichnis auch eine wichtige Kaufentscheidung, da der Käufer vorab erkennen kann ob die Themen, die ihn interessieren, auch besprochen werden.

Das Inhaltsverzeichnis erstellst du dadurch, dass du zuerst die relevanten Überschriften im Dokument mit dem Universalattribut id ausstattest:

<h2 id="artikel-erstellen">Artikel erstellen</h2>
<p>...</p>

<h3 id="artikel-titel">Der Artikeltitel</h3>
<p>...</p>

<h3 id="artikel-inhalt">Der Artikelinhalt</h3>
<p>...</p>

Mit dem id-Attribut schaffst du u.a. einen Ansatzpunkt für CSS und Javascript, aber das interessiert uns hier mal nicht. Mit dem id-Attribut schaffst du auch einen Anker auf den du verweisen kannst. Daher ist es wichtig, dass der Inhalt des id-Attributs bzw. der Ankername eindeutig ist und pro Dokument nur einmal vorkommen darf.

Den eigentlichen Inhaltsverzeichnis erstellst du in dem du am Anfang des Dokuments die Links zu den einzelnen Ankern auflistest:

<ul>
    <li><a href="#artikel-erstellen">Artikel erstellen</a>
        <ul>
            <li><a href="#artikel-titel">Der Artikeltitel</a></li>
            <li><a href="#artikel-inhalt">Der Artikelinhalt</a></li>
        </ul>
    </li>
</ul>

Bei manchen Editoren musst du diese Arbeit manuell machen, aber es gibt Editoren, wie z. B. den Kompozer, der kann so etwas automatisch. Übrigens, den KompoZer bekommt man einzeln oder im Paket mit dem Browser-Paket SeaMonkey.

Wie du jetzt die Benennung der Ankernamen realisierst ist zum Teil Geschmackssache und was du dir leichter merken kannst: “sprechende” Namen oder z. B. Nummernkombinationen. Wichtig ist das der Name einmalig ist. Du darfst aber auf den gleichen Anker mehrfach verlinken, z. B. aus dem Inhalt heraus:

<p>Erklärt habe ich das ganze am Anfang des <a href="#kapitel2">zweiten Kapitels</a>.</p>

Manuelle Seitenumbrüche

Momentan arbeitest du bei deinem Kindle-Dokument noch in einer einzelner Datei. Aber es könnte dennoch sein, dass du die einzelnen Abschnitte des Dokumentes stärker trennen möchtest. HTML kennt keine Seitenumbrüche, weil HTML keine Seitenbeschreibungs- sondern eine Auszeichnungssprache ist.

Aber das ist kein Problem. Ich habe schon erwähnt gehabt, dass das Kindle-Format (.azw) auf Mobipocket basiert. Daher können wir auch auf die Mobipocket-Tags zurückgreifen und darunter befindet sich auch der Seitenumbruch: <mbp:pagebreak/>.

Den Seitenumbruch fügt man ein, wie einen normalen HTML-Tag ein und zwar dort, wo später die Seite umbrechen sollte. Hier ein Bespiel:

<ul>
    <li><a href="#artikel-erstellen">Artikel erstellen</a>
        <ul>
            <li><a href="#artikel-titel">Der Artikeltitel</a></li>
            <li><a href="#artikel-inhalt">Der Artikelinhalt</a></li>
        </ul>
    </li>
</ul>

<mbp:pagebreak/>

<h2 id="artikel-erstellen">Artikel erstellen</h2>
<p>...</p>

<h3 id="artikel-titel">Der Artikeltitel</h3>
<p>...</p>

<h3 id="artikel-inhalt">Der Artikelinhalt</h3>
<p>...</p>

Dadurch, dass man bei Amazon Kindle sowohl die Schriftgröße, als auch die Zeilenabstände ändern und der Inhalt sowohl hochkant als auch quer dargestellt werden kann, sollte man mit den manuell eingefügten Seitenumbrüchen sparsam umgehen.

Ein paar Infos zu den Bildern

Amazon Kindle: ein Bild Die Auflösung des Kindle-Readers liegt bei 600×800 Pixel und daher sollte man schauen, dass die Bilder so abgemessen sind, dass die längere Seite nicht 800 und die kürzere Seite nicht 600 Pixel überschreitet. Sicher, größere Bilder kann Kindle auf die passende Größe skalieren, aber man darf nicht vergessen, dass wenn man das E-Book auf Amazon zum Verkauf anbietet, der einzelne Download den Autor 12 Eurocent pro angefangenem MByte kostet.

Der Kindle selber kann im Gegensatz zu den Kindle-Apps nur 16 Grautöne darstellen. Allerdings ist das für die meisten Grafiken ausreichend genug um alle Details darstellen zu können. Siehe zum Vergleich die Abbildung. Es ist aber auch klar, dass nicht jede Feinheit auf einem Porträtfoto bei 16 Graustufen zu sehen ist. 🙂

Da Kindle-Apps aber sehr wohl Farbe darstellen können ist es nicht sinnvoll, die eingebundenen Abbildungen extra in Graustufen umzuwandeln. Das Kindle-Format untersützt auch BMP-Grafiken (.bmp). Ich werde dir dennoch raten, dass du dich auf .jpg, .gif und .png beschränkst. Das JPG eignet sich für Bilder bzw. Grafiken wo auch Bilder vorkommen/integriert sind. GIF und PNG eignen sich für die restlichen Formate. Das ist zwar eine grobe, aber dennoch ausreichende Erklärung.

PNG macht in den meisten Fällen eine bessere Figur. GIF ist vor allem dann zu empfehlen, wenn du mit Programmen arbeitest, die noch die Gamma-Information abspeichern (z. B. bis einschl. Photoshop CS2) und du keine Möglichkeit/Lust/Zeit hast diese zu korrigieren.

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6 Kommentare

  1. Sehr interessante Artikelserie. Ich habe auch schon mit einem Kindle geliebäugelt, bisher aber nicht gekauft, weil ich auf den Kindle Nachfolger warte, der ja jetzt in den USA bereits erhältlich ist. Scheint allerdings ein Flop zu sein.

    Ich werde mich jetzt auf jeden Fall mal damit beschäftigen, Kindle Ebooks zu erstellen. Vielleicht ist das ja ein interessanter Vertriebskanal.

    Wie sieht es denn mit den Umsätzen von Euren Kindle Books aus?

    Freundliche Grüße
    Horst Gräbner 😉

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