WordPress-Jetpack: Datenschutz und Performance

WordPress-Jetpack

Die Plugin-Sammlung Jetpack für WordPress ist für viele ein klassisches Reizthema. Die einen mögen es, für die anderen ist Jetpack ein absolutes Unding: Die Gründe für die Abneigung sind vielfältig: man macht sich von einem Dienst wordpress.com bzw. einer Firma (Automattic) abhängig, Datenschutz ist ein Stichwort und Jetpack steht im Verdacht eine Performance-Bremse zu sein.

WordPress-Jetpack

Einiges davon hat Hand und Fuß, wie man das hier im Blog-Archiv unter dem Stichwort Jetpack und Quantcast nachlesen kann. Der Kommentar des Blogger-Kollegen Martin Sauer hat mich dazu veranlasst ein paar Sätze zu diesem Thema zu schreiben.

WordPress-Jetpack und Datenschutz

Wie bereits oben erwähnt gab es in der Vergangenheit Vorgänge, die bei einigen Nutzern Bedenken in Punkto Datenschutz verursacht haben und die auch rechtlich, nach Meinung einiger Anwälte ein mögliches Minenfeld für Blogger waren. Seit über einem Jahr werden keine Daten mehr an Quantcast geliefert, darüber habe ich im WordPress-Newsletter Nr. 134 berichtet.

Um Jetpack im vollen Umfang nutzen zu können, wird ein Account auf wordpress.com benötigt und darüber werden auch die anfallenden Daten, wie z.B. beim Statistik-Modul, verarbeitet. Wie eine Reihe anderer Unternehmen, unterliegt auch wordpress.com dem sog. “Safe Harbor“:

Safe Harbor (engl. “Sicherer Hafen”) ist eine Entscheidung der Europäischen Kommission, die es europäischen Unternehmen ermöglicht, personenbezogene Daten legal in die USA zu übermitteln. Es besteht eine vergleichbare Vereinbarung mit der Schweiz.

Weitere Informationen dazu findet auf der entsprechenden Unterseite von wordpress.com.

Somit ist eine Nutzung von Jetpack auch in Deutschland möglich, allerdings ist ein Hinweis im Impressum notwendig. Einen entsprechenden Mustertext, auch für andere Dienste findet man auf der Seite von RA Thomas Schwenke.

WordPress-Jetpack und die Performance

Wie schaut es aber mit der Performance von Jetpack für WordPress aus? Ich habe mal auf mehreren Installationen den Arbeitsspeicherverbrauch getestet und dieser liegt, je nach Installation und Konfiguration zwischen ca. 4mb bis ca. 7mb. Das ist an sich nicht so viel wenn man bedenkt, dass mehrere Module aktiv waren und dadurch auch die Funktionalität von mehreren, einzelnen Plugins ersetzt wurden.

Schaut man sich die Ergebnisse im Artikel The Jetpack Bloat Myth an, dann sieht man gut, dass Jetpack diesbezüglich recht gut abschneidet.

In dem Zusammenhang wollte ich noch einmal kurz auf meinen Artikel Ausgabe von Jetpack-CSS unterbinden verweisen. Jetpack hat die Angewohnheit bei der Aktivierung, standardmäßig eine eigene CSS-Datei im Fronten einzubinden. Das ist sinnvoll, sofern man Module aktiviert, die auch im Frontend ihre Dienste verrichtet. Hat man aber nur Module aktiv, die im Backend tätig sind, dann ist diese CSS-Datei nicht notwendig und man sich einen zusätzlichen http-Aufruf und 53kb Dateigröße sparen.

Das Fazit oder tl;dr

Eine Nutzung von Jetpack für WordPress ist, nicht zu Letzt Dank Safe Harbor, auch in Deutschland möglich, dabei sollte man die entsprechenden Datenschutzhinweise im Impressum einbauen. Auch im Bereich Performance macht Jetpack eine vergleichsweise gute Figur.

Wer Jetpack dennoch skeptisch gegenüber steht, der darf das gerne weiterhin tun. Es gibt auch für Jetpack bzw. die einzelnen Module genug Alternativen.

Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienst­leistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.

Verwandte Beiträge:

5 Kommentare

  1. Danke für diesen interessanten Beitrag, indem du die beiden Kritikpunkte (oder auch Reizthema) mal ganz neutral und sachlich beleuchtest.
    Ich habe das mit dem Datenschutz bisher auch kritisch gesehen. Nachdem aber die Daten nun legal übermittelt werden, sehe ich darin kein Problem mehr.
    Wichtig bei der Entscheidung für oder gegen ist auf jeden Fall die Performancebetrachtung und die ist ja nach deinen Erfahrungen recht gut.

    Danke auch für die beiden Tipps (ausschalten der CSS-Datei und den Impressumhinweis bei Verwendung von WordPress-Jetpack).

  2. Hallo Perun,
    erstmal wieder ein Dank für die kontinuierlich bereitgestellten Infos und den Newsletter.
    In Bezug auf Deinen Beitrag habe ich eine Frage. Wenn die Daten nicht mehr an Quantqast weitergegeben werden, ist dann der durch den oben genannten Generator erzeugte Text noch richtig?
    Viele Grüße
    Daniel

  3. […] Einen Wehrmutstropfen gibt es jedoch zumindest für jene, die jetzt schon Ihren Überblick über die eigenen Accounts verloren haben. Ein wordpress.com Account ist erforderlich und wenn die eigene WordPress-Seite nicht auf wordpress.com gehostet ist, muss zusätzlich das ziemlich große WordPress Plugin Jetpack installiert werden. Nicht wenige wird dies aus Datenschutzgründen abschrecken. […]

  4. HI,
    weiß der Artikel ist ein paar Tage alt, aber ev. solltest du die Passage mit dem Datenschutz doh überarbeiten.
    Safe Harbor hat sich erledigt, und über Privacy Shield bestand hat und wie das zu Handhaben ist, streiten sich immer noch die Gelehrten.
    Wir leben halt in Deutschland. 😉

Kommentare sind geschlossen.