WordPress als vielschichtiges gesellschaftliches Phänomen

Symbolbild: viele Schichten

Die meisten Betrachtungen und Analysen, die sich mit WordPress beschäftigen, sind leider recht eindimensional. Es wird darauf geachtet, welchen Marktanteil dieses System einnimmt und das war es dann im Großen und Ganzen. Aber der Einfluss von WordPress ist deutlich vielschichtiger, als es den meisten Menschen bewusst ist.

In einigen Artikeln hier auf perun.net habe ich versucht die Betrachtung von WordPress etwas breiter aufzustellen:

Aber schauen wir uns die einzelnen Aspekte etwas genauer an die WordPress verändert und beeinflusst hat.

Veränderung der CMS-Landschaft

Der erste Einfluss ist auch der offensichtlichste. Als Anfang Januar 2004 die Version 1.0 von WordPress veröffentlicht wurde, war es noch ein Geheimtipp. Recht schnell hat sich das geändert und nach einer Phase, wo es belächelt wurde, hat es nach wenigen Jahren die Konkurrenz abgehängt. Mittlerweile dominiert WordPress den CMS-Markt und sagt mehr oder weniger an, wohin sich der CMS-Markt ändern soll.

Klar, es gibt unter den vielen Underdogs sehr viele schlanke, moderne und pfiffige Content-Management-Systeme, aber alleine durch seine Verbreitung und Popularität hat WordPress mehr Einfluss als die Konkurrenten.

Demokratisierung des Publishings

Durch seine Einfachheit und der Popularität hat sich WordPress als De-facto-Standard in der Blogging-Welt durchgesetzt. Wem die selbst gehostete Installation zu kompliziert ist, der hat die Möglichkeit entweder kostenlos oder für eine kleine Summe ein Weblog auf WordPress.com zu starten.

Dadurch waren viel mehr Menschen in der Lage zu publizieren, da das technische Fachwissen nicht mehr der limitierende Faktor war. Und das ist eine wichtige Entwicklung, da sich immer mehr Bereich des Lebens ins Web verlagern bzw. auch dort stattfinden ist es umso wichtiger, dass auch möglichst viele Menschen nicht nur im Web als Konsumenten, sondern auch als Produzenten auftreten.

Lebensunterhalt für viele Menschen

Durch seine Popularität und einer großen Anzahl an Lösungsmöglichkeit bietet WordPress sehr vielen Menschen einen Lebensunterhalt. Sei es darum, dass die Leute als Freelancer, als Inhaber von Webagenturen, als fest angestellte Entwickler oder einfach “nur” als Autoren oder Redakteure ihre Brötchen verdienen.

So hat es bei mir bzw. uns angefangen. Meine Selbstständigkeit hat erst richtig mit der Arbeit mit WordPress im Januar 2004 angefangen. WordPress war auch die Grundlage unserer GmbH-Gründung im September 2008.

perun.net webwork gmbh: 12 Jahre
Urkunde der IHK zum vollen Dutzend [zum Artikel]

WordPress als Lernwerkstatt

Es gibt sehr viele WordPress-Nutzer, die vor WordPress keine oder keine nennenswerten Kenntnisse aus dem Bereich Webentwicklung hatten. Bei vielen hat die Nutzung von WordPress dazu geführt, dass sie sich dann irgendwann angefangen haben mit diversen Themen rund ums Webwork zu beschäftigen: HTML & CSS, PHP, Javascript, SEO, Online-Marketing und vieles mehr.

Einen interessanten Beitrag, welches das Thema anspricht, gab es vor einigen Monaten auf WP Tavern: WordPress University Was Always Online.

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11 Kommentare

  1. „Klar, es gibt unter den vielen Underdogs sehr viele schlanke, moderne und pfiffige Content-Management-Systeme, aber alleine durch seine Verbreitung und Popularität hat WordPress mehr Einfluss als die Konkurrenten.“ – Too Big To Fail? Der Text klingt jedenfalls wie eine verzweifelte Hoffnung, die Alternativen fänden endlich mehr Beachtung. (Nicht zu Unrecht, finde ich.)

    1. Sowohl als auch. Einerseits hat WP viel mehr Einfluss als es uns bewusst ist, anderseits wäre es auch gut, wenn am Horizont ein Konkurrent auftauchen würde, der auch markt-technisch für WP eine Herausforderung wäre.

      1. Klar hätte ich nichts gegen Konkurrenz, das würde bei WP auch sicher für sinnvolle Innovationen sorgen. Alternativen sind nie verkehrt.

        Problematisch aktuell sehe ich beispielsweise, wie stark Billiganbieter auf den Markt drücken oder Grafiker ohne jede technische Expertise komplette WP-Projekte realisieren. Dazu die schwergewichtigen PageBuilder-Themes. Für mich ist die Qualität von WordPress-Projekten in den letzten Jahren zunehmend gesunken.

  2. WordPress ist leicht störanfällig! Wirklich alleine kann ich meine Website nicht lassen, schon hängt wieder etwas schief. Baukastensysteme von vor 10 Jahren, belegen in den Serps auch erste Plätze. Die machen auf mich einen wesentlich stabileren Eindruck u. werden nicht mit ständigen Updates tyrannisiert. Der Beitrag klingt so vollmundig wie die Werbung, der ich damals folgte. Statt familiärer Gemeinschaft u. einfacher Bedienung habe ich bisher keinen einzigen WordPresser persönlich kennengelernt, noch per E-Mail geschrieben. Frohe Ostern.

    1. WordPress ist – wenn man es ordentlich aufsetzt – kaum störanfällig. Ich habe Webseiten seit 2007 auf WP-Basis laufen, ohne Probleme bei Upgrades etc.
      Updates sind kein Terror, sondern Service. Wer keine will, muss auf statische Seiten setzen 🙂
      Und ja, ich hab mittlerweile schon einige WPler persönlich kennen gelernt. Da muss man halt mal zu einem Meetup in der nächst größeren Stadt gehen…

  3. “WordPress als vielschichtiges gesellschaftliches Phänomen”
    Wow! Ganz ehrlich, Herr Simović, der Titel lies mich auf ein wunderbares Essay hoffen. Aber gut, ich werde nicht weinen. Stattdessen besinne ich mich hier auf eine seiner ersten Tugenden – ich kommentiere, trete mit mir unbekannten Menschen in Kontakt.

    Wissen Sie, was für mich damals ein, vielleicht das bemerkenswerteste “feature” von WordPress war? Es waren tatsächlich die Ping- und Trackbacks. Man kam von einem Thema zum nächsten. Plötzlich wurden manche Seiten und damit ihre Ersteller “wichtig”! Verlinken nach Lust und Laune. Jedenfalls solange, bis Larry und Sergey allen sagten, dass das in Zukunft den “grünen Balken” negativ beeinflussen kann. Ist lange her (in “Webzeit” gemessen). Wäre übrigens ein wunderbares, eigenes Thema “Das Web ohne Pagerank”. Heute, finde ich, sind Links Mangelware und gute kostbarer denn je.

    Allen, die nur die Unzulänglichkeiten von WP bemängeln, möchte ich sagen, es war ein langer Weg zu diesen. Das es so nicht bleiben kann, dürfte allen Entwicklern klar sein. Vielleicht wird alles “blockig”, “klickig” und modular – auf jeden Fall aber bunt.

    In diesem Sinne: Frohe Ostern!

  4. “Die Betrachtung von WordPress und den Einfluss, dass dieses System ausübt, geschieht vielfach recht eindimensional. ”

    Lieber Herr Vladimir, was ist das denn für ein Stil?
    Wieviel Syntaxe haben Sie sich dabei gebrochen?
    Mal im Ernst, Sie sollten doch wirklich besser mit der Sprache umgehen können…

  5. Für mich war WordPress die Erlösung.
    Ich hatte einen privaten Blog und eine Vereinsseite mit Joomla erstellt.
    Joomla und Update ist grausam. Das ist keine Sache die man mit zwei Klicks macht.
    Da ich aber lieber Inhalte erstellen wollte als mich ständig mit Technikkram und wieder alles sichern und neu aufsetzen, kam WordPress gerade recht. Nach kurzer Einarbeitung (ist ja doch einiges anders strukturiert) waren WordPress und ich ziemlich gute Freunde.

  6. Hi Vlad,
    anhand des Titels hätte ich inhaltlich ein wenig mehr erwartet. Klar, WordPress war für mich die Rettung nach dem ganzen Mambo/Joomla & Typo3-Zeug. Klar, zu Beginn musste man das Blogsystem aufbohren, um es als CMS nutzen zu können, aber das gab sich ja irgendwann.
    Mario Sartos Kommentar pflichte ich in vielem bei, gerade die Pingback-Funktion war grandios – bis Google mit seinen Strategien dem Ganzen den Garaus gemacht hat: Verlinkt weniger! (Pinguin) Hört auf zu bloggen! (Panda-Diät).
    Ich überlege schon eine Weile, dazu mal was zu schreiben. Bislang fehlt mir die Motivation…

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