WordPress 6.0: Für eine Handvoll Blöcke

Vorhin ist die Version 6.0 von WordPress erschienen. Da Thordis bereits in mehreren Artikeln die Neuerungen aus der aktuellen Version thematisiert hat, werde ich mich auf das notwendigste konzentrieren.

Obwohl die Versionsnummer spektakuläre Neuerungen assoziiert, so war das Update auf 5.9 da deutlich aufsehenerregender. Mit 5.9 wurden die Block-Themes eingeführt und WordPress 6.0 verfolgt brav diese Spur, ohne eigene Akzente zu setzen.

Neue Blöcke braucht das Land

Es sind in dieser Version fünf neue Blöcke hinzugekommen, daher auch der Titel für diesen Artikel. 😉 Die Blöcke, die hinzugekommen sind, sind die hier:

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WordPress 6.0: Neue Blöcke
WordPress 6.0: Einige der neuen Blöcke in der Ansicht der zuletzt genutzten Blöcke

Farbig und bunt

Eine der prominenten Neuerungen ist die Möglichkeit, innerhalb des jeweiligen Themes schnell zwischen den Stilen zu wechseln. Voraussetzung ist natürlich, dass das Theme auch mehrere Stile mitbringt. Bei dem aktuellen Standard-Theme gibt es vier verschiedene Stile.

WordPress 6.0: Stile wechseln
“Wer ist der bunteste im ganzen Land?”
Schnelles Facelifting bei den Block-Themes ab WordPress 6.0.

Hiergeblieben, Freundchen!

Interessant ist die Möglichkeit, dass du ab WordPress 6.0 die Blöcke sperren kannst. Einfach beim Block im Menü auf die drei Punkte () klicken. Dort dann auf Sperren gehen und dann kannst du den Block sperren. Entweder du verhinderst, dass er entfernt oder bewegt wird oder beides. Diese neue Funktion ist wichtig für Inhalte, die an einer bestimmten Stelle verbleiben sollen.

WordPress 6.0: Block sperren
“Du kommst nicht vorbei weg!”
Verhindern, dass Blöcke entfernt und/oder bewegt werden. Ab WordPress 6.0 möglich.

Und was gab es noch?

Das war natürlich nicht alles. Hier einige interessante Neuerungen kurz aufgelistet:

  • Das Beitragsbild kann in einem Cover-Block angezeigt werden.
  • Mit der neuen Tastenkombination [[ kann ein Link zu einem Beitrag oder einer Seite eingefügt werden.
  • Die Listenansicht wurde optimiert. Mit Umschalttaste + Linksklick kannst du mehrere Blöcke auswählen, um sie zu verschieben oder zu löschen. Die Eltern-Blöcke sind jetzt standardmäßig eingeklappt.
  • Die genaue Größe des Beitragsbilds und Abstände zwischen den Bildern im Galerie-Block können festgelegt werden.
  • Das Markieren von Inhalten über mehrere Blöcke hinweg wurde optimiert. So kannst du etwa die letzte Zeile des oberen und die erste Zeile des unteren Blocks markieren.
  • Die benutzerdefinierten Stile bleiben erhalten. Das ist wichtig, wenn du etwa aus einem angepassten Block einen Button erstellst oder einfach den Block-Typ änderst.
  • Webdesign-Vorlagen (engl. Patterns) können nun als PHP-Dateien im Vorlagen-Ordner des Child-Themes abgelegt werden.

Verbesserungen in der Performance und Barrierefreiheit

Die Performance wurde an mehreren Stellen verbessert. Es gab Optimierungen des Cachings und der Performance bei den Taxonomien.

Eine wichtige Änderung wurde leider zurückgezogen. Es gab die Absicht, das Grafikformat WebP zum Standardformat zu machen. Dieses Format hat in vielen Fällen deutliche Vorteile bei der Dateigröße in Bezug auf die häufig verwendeten Format JPG und PNG. Gründe für das Zurückziehen waren die mangelnde Unterstützung mancher Anwendungen für WebP und die Sorge vor einem übermäßigen Speicherplatzbedarf.

Es gibt auch eine Reihe an Verbesserungen bei der Barrierefreiheit. Die auffälligste Änderung durfte es sein, dass WordPress automatisch den Titel des Beitrags (post-title) für den alt-Text nimmt, sofern keiner manuell vergeben wurde.

Eine weitere Auflistung der enthaltenen Änderungen findest du auf der offiziellen Website im Field Guide und im Blog-Artikel.

Mein Fazit zu den der neuen Version

Ich empfinde die Version 6.0 lediglich als ein Update für die Version 5.9. Sicherlich, es sind ein paar interessante und wichtige Neuerungen hinzugekommen, wie die verbesserte Listenansicht, das automatische Ausfüllen des alt-Textes bei den Artekelbildern oder die Möglichkeit Blöcke zu sperren.

Allerdings fehlt mir hier der rote Faden. Es fühlt sich an, wie eine bunte Tüte aus dutzend Sorten von Weingummis aus dem Kiosk von nebenan. Nichts gegen eine solche Tüte, schließlich habe ich selbst einige davon vertilgt. Aber das war alles andere als planvoll und strukturiert.

Ich rede jetzt hier nicht von den großen offenen Baustellen, etwa dass es keine native Mehrsprachigkeit oder dass es keine nativen Basis-SEO-Tools gibt. Ich fand es enttäuschend, dass der Schritt Richtung WebP als Standardformart nicht gegangen ist. Persönlich halte ich die Gegenargumente für nicht wirklich überzeugend. WebP bietet viele Vorteile, hat eine breite Unterstützung und mit WordPress im Rücken, wäre der Druck auf restlichen Anbieter gewachsen, ebenfalls den Support für WebP nachzuliefern.

Was hältst du von der neuen Version?

Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienst­leistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.

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5 Kommentare

  1. Hm, WordPress eignet sich ja wohl als Einstieg ins digital marketing ganz gut. TYPO3 ist da schon schwieriger, oder? Würd mir das gern beibringen, vielleicht um selbst auch für eine Marketingagentur interessant zu werden.

  2. Danke dir für deinen Beitrag, wie immer sehr informativ!

    Ich sehe das so ziemlich wie du. Mir kommt es so vor, als würde alles bunter, unstrukturierter werden. Der Rest bleibt auf der Strecke und wird nicht einmal angeschnitten. Bei den ganzen Neuerungen fehlt mir auch eine ordentliche Dokumentation für das Erstellen von neuen Blöcken. Warum kann man keine Blöcke mit PHP erstellen? Advanced Custom Fields bekommt das doch auch hin…

    Danke nochmal und bleibt gesund!

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