So oft wie Blogs für tot oder irrelevant erklärt wurden, so oft gab es auch Erklärungen, warum das nicht stimmt und warum die Weblogs nach wie vor wichtig sind. Auch meine Wenigkeit hat sich mit Beiträgen beteiligt. Unter anderem hier in diesem Blog mit dem Artikel Weblogs als Fels in der Brandung der Social Networks aus 2011 oder drüben bei t3n im Mai 2019 mit dem Artikel Darum solltest du auch 2019 ein Blog haben.
Das Augenmerk im ersten Artikel lag rund um die Thematik, dass wir bei den sozialen Netzwerken lediglich Untermieter sind und dass jeder von uns dort schneller rausfliegen kann, als er sich vorstellen kann. Beispiele dafür gab der Artikel genug, da ich ihn mehrere Male aktualisiert habe.
Der t3n-Artikel hat das Thema ebenfalls aufgegriffen und es wurden zusätzlich SEO-Aspekte angeführt, die für das Bloggen sprachen. Diese beiden Gründe sind schon bedeutungsvoll genug. Ich könnte auch noch das Thema Marketing ins Spiel bringen:
6 Reasons Why Blogging Is Important For Marketing And SEO.
Abrunden könnte ich die Pro-Blog-Argumentation mit einem Zitat aus einem der führenden IT-Portale The Verge:
So we sat down and thought about what was really important to us and how to make our homepage valuable every time you open it. We also thought about where we came from and how we built The Verge into what it is today.
Quelle: Welcome to the new Verge
And we landed on: well shit, we just need to blog more.
Das Portal hatte neulich einen Relaunch hinter sich gebracht und das obere Zitat passt wie Faust aufs Auge. Daher auch die Überschrift »Verdammt, wir sollten einfach mehr bloggen!«.
Ein wichtiger Grund bleibt häufig unerwähnt
Mit diesen kräftigen und überzeugenden Gründen könnte ich meine Argumentation abschließen und sagen »Siehste! Bloggen ist wichtig«. Aber das wisst ihr doch schon alles. Auch wenn ich noch das Thema Reputationsmanagement und den Expertenstatus in die Runde werfe, werden die allermeisten nicken und sagen »Ja, auch das wissen wir schon«.
Es gibt allerdings einen Aspekt, der in vielen Ausführungen entweder gar nicht oder nur am Rande thematisiert wird, und zwar der persönliche Lernaspekt. Wenn du einen Artikel verfasst, dann vollbringt dein Hirn eine Höchstleistung (Christian Sauer: »Souverän schreiben«).
Aus den ganzen Ideen, Gedankenfetzen und Teilargumenten wird in mehreren Prozessen das ganze sortiert, aufeinander aufgebaut und es entstehen ganze Sätze und Absätze. Am Ende entsteht dann als Endergebnis ein (hoffentlich) schlüssiger Artikel.
Ich selbst merke an mir, dass mein Lerneffekt tiefer und nachhaltiger ist, wenn ich über ein Thema oder Problem geschrieben habe. In dem Sinne: lasst uns mehr bloggen. 😉
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Die Höchstleistung entsteht auch schon in der Vorbereitung zum Blog bzw bei jedem (Design)Relaunch.
Das zehrt immer ein bisserl an der Substanz, aber das Ergebnis ist es wert und macht glücklich.
Blogs anderer, wie zb deiner, sind auch immer ein Ansporn etwas besser zu machen, ich sehe das als positive “Konkurrenz”.
Ein Aspekt der noch wichtig ist:
All meine Kunden gewinne ich über Blogs, nie über Social Media o.ä.
Blogs haben also auch einen großen wirtschaftlichen Faktor!
Absolut, wer als Einzelkämpfer oder in einem kleinen Team unterwegs ist, der profitiert eindeutig von einem Blog.
Ein Problem dürfte auch bei WP liegen: Es ist für viele zu komplex geworden. Zumindest die *.org Version verlangt heutzutage doch ein gutes Basiswissen und eine gewisse Einarbeitungszeit.
Das fällt bei den Soz. Medien halt weg. (sie sagte das so: https://www.perun.net/2022/04/28/twitter-musk-werden-wir-eine-renaissance-der-blogs-erleben/#comment-504476)
Ja, das stimmt. WP ist über die Jahre deutlich umfangreicher geworden und da steigt die Hürde.
Sehe es wie du und nutze den Blog in der Regel zum Merken. Alles, was du einmal geschrieben hast, kannst du dir besser merken.
Danke für den Beitrag und bleibt gesund!
Danke Kevin, du auch.
Für mich steht der Spaß am Bloggen und der Austausch mit anderen Bloggern im Vordergrund. Außerdem kann ich entscheiden, wie ich meinen Blog gestalten will. Auf den Social Media Plattformen bin ich auf die Willkür der Anbieter angewiesen und auf deren Algorithmus.
Mir macht (auch als Laie) das Gestalten meines eigenen Blogs Spaß.
Hinzu kommt, dass ich gern auf anderen Seiten lese.
Liebe Grüße
Sabine
Ja, der Kontakt zu anderen Leuten die auch Bloggen, ist wichtig. So entstehen kleine Netzwerke und es entwickeln sich neue Ideen.
Das Schöne am eigenen Blog ist ja auch Frau/Herr über die Kommentare zu sein. So sind meine zwei letzten Kommentare hier nicht freigegeben worden. Warum auch immer?
Die Freiheit hat man dann 🙂
Viele Grüße
Malte
Hallo Malte,
das ist komisch. Deine Kommentare sind in der Vergangenheit automatisch durchgegangen, da das System dich kennt. Auch dieser letzte Kommentar ist automatisch veröffentlicht worden, warum die anderen beiden in der Moderation gelandet sind, kann ich dir nicht sagen.
Ich habe die vorhin freigegeben.
Viele Grüße
Moin,
ja bloggen macht sehr viel Spaß (zumindest mir). Im Gegensatz zu sozialen Netzwerken muss man sich seine Leserschaft aber wohl mehr “erarbeiten”, also in Vorleistung gehen und sich nicht entmutigen lassen. Eigentlich ist die technische Hürde nicht so hoch (zumindest bei dem nicht selbst gehosteten WP), aber ich glaube viele trauen sich dennoch nicht ran. Es ist immer noch aufwendiger als in einem Messenger auf dem Smarty bequem Fotos zu posten in den Freundeskreis. Das schafft nun auch meine 80+ jährige Mutter mittlerweile. Ich denke viele sind zu bequem, schaffen den Anlauf nicht. Banal, aber so ist es wahrscheinlich.
Happy blogging!
Malte
Ich nochmal.
Ich war eben um den Block und musste noch weiter hierüber nachdenken.
Ich denke die Bequemlichkeit ist ein wirklich großer Punkt. All die Argumente wie “ich bin keiner Willkür des Anbieters ausgeliefert, meine Daten gehören mir, etc.”, sind absolut richtig und wichtig. Das ist aber vielen Leuten schlicht egal, wegen der Bequemlichkeit. Es ist “anstrengend” sein eigenes Blog zu hosten, sich zu kümmern, sich in die unbekannte Software einzuarbeiten. Alleine Gedanken über die eigene Autonomie und die daraus resultierenden Konsequenzen sind für viele anstrengend. Flad, da helfen alle guten Argumente nichts, wenn sie auf verdörrten Boden fallen.
Die Software kann man zwar noch einfacher für den Einstieg programmieren, aber für einen Großteil der Massen ist auch dieser Einstieg noch zu hoch. Die notwendige Eigenmotivation bringen eben nicht viele auf und muss von innen kommen. Da helfen gute Argumente von außen nur begrenzt.
Nix für ungut
Malte
Ja, klar. Bequemlichkeit ist das, womit die sozialen Netzwerke punkten. Wobei, wenn ich mir den Business- und Ads-Bereich von Facebook anschaue, dann ist da nichts von der Bequemlichkeit zu sehen. Aber das ist ein anderes Thema.
Die, die noch nie Lust hatten, möchte ich nicht adressieren, sondern diejenigen, die noch hadern und diejenigen, die schon mal dabei waren.
Grüße
Mir geht es mit dem Gedankensortieren ebenso. Teilweise vergesse ich aber auch Details von Marathons, die ich vor Jahren gelaufen bin und lese mir dann meine eigenen Rennberichte zur Vorbereitung noch einmal durch.
Das Beste am bloggen finde ich aber, daß man relativ frei ist in seinen Möglichkeiten. Wir sind zwar alle dem Google-Algo unterworfen, aber den finde ich weniger brutal, als Instagram oder Tiktok. Denn Instagram schreibt ja ganz genau vor, welchen Content du gefälligst zu erstellen und in welchem Format wann und wie hochzuladen hast (aktuell ja Reels). Machst Du das nicht, bekommst du quasi null Sichtbarkeit für deine Themen.
In einem Blog bekommt man auch seine Leser für weniger spektakulären Content und ist in der Darstellung ziemlich frei.