Warum jeder Beitrag eine Landingpage sein sollte

Mit großer Wahrscheinlichkeit hast Du schon mal von einer Landingpage gehört. Mit deren Hilfe soll ein Besucher zu einem bestimmten Ziel geführt werden. Das kann eine Newsletter-Anmeldung sein, der Kauf eines Produktes oder die Vermittlung eines Leads durch Affiliate-Marketing.

Webseitenlayouts haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder gravierend verändert. Zuletzt aufgrund der vermehrten Nutzung von Smartphones, die es notwendig machen Inhalte mobilfreundlich zu gestalten.

Häufig lese ich in Gruppen oder Kommentaren die Frage wie eine Landingpage gestaltet und optimal in eine Webseite integriert werden sollte. Genau hier liegt das Problem. Sie sollte nicht integriert werden. Vielmehr muss jede Art von Content eine Art eigene Landingpage sein.

Nur so kannst Du Deinen Content erfolgreich einsetzen, um Deine Ziele zu verfolgen. Deine Webseite braucht ein stimmiges Gesamtkonzept, nicht nur eine einzige Unterseite, die den Leser zum „Point of Sale“ leitet.

Die Definition einer Landingpage

Bevor ich tiefer in die Materie eintauche, will ich Dir zunächst eine kleine Definition des Begriffes geben. Wikipedia, die große kostenlose Online-Enzyklopädie, hat hier bereits gute Arbeit geleistet.

„Eine Landingpage (auch Landeseite; englisch landing page) oder Zielseite, selten auch Marketingpage, ist eine speziell eingerichtete Webseite, die nach einem Mausklick auf ein Werbemittel oder nach einem Klick auf einen Eintrag in einer Suchmaschine erscheint. Diese Landingpage ist auf den Werbeträger und dessen Zielgruppe optimiert. Diese wird überwiegend im Online-Marketing verwendet.“

Quelle: Wikipedia zum Begriff Landingpage

Viele Webseitenbetreiber verwechseln die Zielseite, wie Wikipedia sie auch nennt, mit der Startseite. Doch leider handelt es sich hier um zwei unterschiedliche Dinge.

Natürlich kann Deine Startseite grundsätzlich eine Landingpage sein, die zu weiteren Inhalten führt. Auf diese Art und Weise versuchen besonders Unternehmen und Dienstleister den Leser zu beeinflussen.

Bei Blogs und Magazinen sieht das allerdings anders aus. Dort werden die aktuellen Beiträge auf der Startseite angezeigt. Darum ist die Startseite nicht perse DIE Zielseite und vor Allem nicht die einzige in der kompletten Webseiten-Struktur.

Wie Du den Besucher zum Ziel leitest

Schauen wir uns die Methodik hinter dem Ganzen an. Den Leser mit einem Text zu einer bestimmten URL zu führen, ist gar nicht so leicht wie es zunächst klingen mag.

Eine Landingpage einrichten

Die Zielseite einzurichten ist noch das geringste Problem am gesamten Prozess. Je nach Webseite musst Du eine erreichbare URL erstellen. Das kann mittels einfachem HTML oder PHP erfolgen.

Wer WordPress nutzt, hat binnen wenigen Sekunden eine neue (Unter-) Seite per Knopfdruck eingerichtet. Zwar noch komplett ohne jegliche Textabschnitte, aber die Unterseite ist bereits erreichbar. Einfach einen Titel und Text eingeben und oben auf „Veröffentlichen“ klicken, wie Du im nachfolgenden Screenshot gut erkennst.

Eine neue WordPress Seite anlegen

Schwieriger wird es dann schon beim Text selbst. Der muss aussagekräftig und gut formuliert sein, um den Leser zu fesseln. Er darf nicht zu plump wirken.

Der Content sollte außerdem gut strukturiert sein. Ein Inhaltsverzeichnis und aussagekräftige Überschriften helfen ungemein, auch um den Beitrag später besser bei Google platzieren zu können.

Häufig werden bei Zielseiten Referenzen und/oder Bewertungen verwendet, um Vertrauen zum Leser aufzubauen. Hochwertig erstellte Texte wirken professioneller und verwenden zudem auflockernde Medien.

Dafür kannst Du nicht nur großartige Bilder, sondern genauso gut Infografiken oder Videos verwenden. Vergiss nicht die Meta-Daten entsprechend auszufüllen. Suchmaschinen können nämlich auch gut zur Bilder- und Videosuche genutzt werden.

Zu viele Ablenkungen sind bei einer Landingpage jedoch tabu und sollten ausgeblendet werden. Schließlich willst Du den Besucher zu einer Aktion bewegen. Wenn Du nun parallel tausend blinkende Banner einblendest, ist die Chance sehr gering, dass der Besucher den einen Button klickt, der Dir Umsatz generiert.

Genauso verhält es sich mit Verlinkungen zu anderen Seiten. Du willst auf keinen Fall erreichen, dass der Besucher etwas Anderes als den Call-to-Action anklickt, den ich im nächsten Abschnitt noch genauer erläutern will.

Den Call To Action nicht vergessen

Der Call-to-Action kann so unterschiedlich sein bzw. platziert werden. In den meisten Fällen wird von einem Button ausgegangen. Ein Button der im Text angebracht wird. Wobei Du in der modernen Webseitengestaltung den Call-to-Action nicht zu starr betrachten darfst.

Es existieren differenzierte Techniken, welche ebenfalls gut funktionieren. Aber dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um einen simplen Button, der inmitten des Textes platziert wurde.

Ein Beispiel für einen Button, der auffällt

Genauso gut könnte der Call-to-Action eines der folgenden Dinge sein:

  • Eine klickbare Grafik
  • Layer oder Popups
  • Ein komplettes Kontaktformular

In jedem Fall muss der Call-to-Action das Auffälligste auf der Webseite sein. Nur so kannst Du sicherstellen, dass die Klickrate hoch genug ist.

Genug zur grauen Theorie. Kommen wir nun zum spannenden Teil meines Beitrages.

Warum jede Art von Content eine Landingpage ist

Viele Besucher sind oft das Ziel

Stell Dir mal bitte kurz eine essenzielle Frage. Was soll Dein Content erreichen?

Die meisten werden darauf etwas wie “viele Menschen erreichen” antworten. Oder “den Umsatz steigern”, was mit Punkt 1 einher geht.

Und was genau heißt das für Dich?

Nun sehr häufig wird als Content Strategie ein Mix aus Social-Media-Marketing und Suchmaschinen-Marketing gefahren. Diese Methoden sollen Besucher erzeugen, die dann auf verschiedenste Arten weitergeleitet werden.

Zum Beispiel zu einem Kontaktformular, wo der Webseitenbetreiber eine Dienstleistung anbietet.

Die Startseite ist selten die Landingpage

Die potenziellen Kunden werden selten über die Startseite Deiner Webseite zu Dir finden. Eher die Stammleserschaft besucht diese direkt.

Wobei es auf die Content Strategie ankommt. Du könntest theoretisch auch nur die Startseite bewerben.

Das macht jedoch nur wenig Sinn. Weil Du ebenfalls Rankings für die einzelnen Beiträge aufbauen musst.

Im Endeffekt wirst Du Beiträge, sprich die Unterseiten Deiner Webseite, deutlich häufiger promoten. Dadurch steigen die Aufrufe über Suchmaschinen und Social-Media.

Beiträge sollten als Landingpage betrachtet werden

Was ich Dir zuvor beschrieben habe, hat eine große Auswirkung. Ein Großteil der Besucher wird mit konkreten Themen als Leser gewonnen. Über Suchmaschinen Platzierungen der Beiträge oder Verlinkungen anderswo.

Nur betrachten viele Webseitenbetreiber einen einzelnen Beitrag nicht als Landingpage. Was in meinen Augen nicht richtig ist, teilweise zu Konsequenzen führen kann.

Nämlich dass der Besucher nicht zum oben beschriebenen Call-to-Action gelangt. Dadurch bleiben die Umsätze, Anmeldungen, Kontaktaufnahmen etc. aus.

Umso wichtiger ist ein Konzept, mit welchem praktisch jedes Stück Content eine Art Zielseite ist.

Auf diese Art und Weise hast Du die Möglichkeit Deine Produkte oder Dienstleistungen seitenweit an den Besucher zu bringen. Was wiederum die Erfolgsquote für Deine gesteckten Ziele erhöht.

Was Du tun kannst um die komplette Webseite als Landingpage einzusetzen

Nun wirst Du Dich sicher fragen, was Du konkret unternehmen kannst, um Deine Webseite besser zu gestalten.

Da gibt es viele Optionen, welche Dir zur Verfügung stehen. Einige davon will ich Dir etwas näher erläutern.

Die Navigation richtig einsetzen

Die Navigation ist eines der wichtigsten Elemente einer Webseite. Sie ist auf jeder Unterseite erreichbar und meistens sehr prominent dargestellt.

Von einer Positionierung in der Sidebar oder im Footer solltest Du unbedingt Abstand nehmen. Die Navigation gehört in den obersten Bereich der Webseite, dem sogenannten above-the-fold. Also dem Sichtbereich des Besuchers.

Wichtige Inhalte solltest Du unbedingt in der Navigation platzieren. Insbesondere wenn Du Produkte oder Dienstleistungen verkaufen willst.

Mögliche und nützliche Verlinkungen in der Navigation sind unter anderem:

  • Beliebte Artikel / Inhalte
  • Ein Newsletter
  • Referenzen
  • Preise
  • Produkte / Dienstleistungen
  • Kontaktformulare
  • Eine Suchfunktion

Den Header nutzen

Einige Webseiten nutzen einen Header, um eine schöne Grafik oder das Logo gut sichtbar einzubinden.

Andere wiederum pflastern den Header mit Werbung voll. Davon kann ich Dir nur abraten.

Neben den genannten Optionen kannst Du einen Header jedoch auch nutzen, um wichtige Teile Deines Contents nicht nur auf der Startseite, sondern überall zu verlinken.

Eine Kombination aus Logo / Grafik und einer Verlinkung ist ebenfalls denkbar. Peer Wandiger nutzt das zum Beispiel auf Selbständig im Netz gern.

Er verlinkt dort auf seine eBooks oder Artikelserien, die gerade angesagt sind. Wie er seinen Header gestaltet, kannst Du im nachfolgenden Bild gut erkennen.

Header als Element nutzen

Hinweise im Content

Der Inhalt selbst ist der wichtigste Bestandteil einer Webseite. Er entscheidet über Erfolg und Misserfolg, Rankings und viele weitere Faktoren.

Außerdem genießt der Content selbst die größte Aufmerksamkeit. Warum solltest Du ihn daher nicht nutzen?

Sehr viele Webseitenbetreiber haben das bereits erkannt. Neben einer guten internen Verlinkung werden weitergehende Inhalte besonders hervorhoben.

Zum Beispiel der Newsletter, großartige Artikel, Gewinnspiele oder andere zeitlich begrenzte Aktionen.

Newsletter Call-to-Action bei mir im Blog

Schau Dir zum Beispiel obige Grafik an. Dort siehst Du auf meinem Blog die Newsletter Anmeldung. Eine solche Box platziere ich fast in jedem Artikel.

Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, den Leser anzusprechen und detailliert zu informieren was ihn dort erwartet. Darum ist die Box bei mir farblich auffällig und etwas größer, um mehr Informationen angeben zu können.

Im Marketing ist diese Art des Call-to-Action sehr weit verbreitet. Sicher hast Du ähnliche Hervorhebungen schon auf anderen Webseiten gesehen.

Sidebar und Footer

Die Sidebar und der Footer sind weitere Möglichkeiten, exklusive Inhalte anzupreisen.

Wobei ich die Sidebar wesentlich wichtiger als den Footer erachte. Den unteren Teil einer Webseite sieht sich kaum (noch) Jemand an. Auch Google berücksichtigt Verlinkungen aus dem Footer in geringem Maße, stuft diese sogar als minderwertig ein.

Selbst die Sidebar, die durch Blogs sehr bekannt wurde, spielt in der Regel nur auf Desktop PCs eine Rolle. Auf mobilen Endgeräten “rutschen” beide Elemente durch das Flexbox-System meistens unter den Content.

Der Leser müsste schon sehr weit scrollen. Dennoch würde ich empfehlen in der Sidebar entsprechende Hervorhebungen vorzunehmen.

Für die wenigen Computer-Nutzer könnte es sich lohnen ein Call-to-Action dort zu platzieren.

Popups einsetzen

Ein etwas umstrittenes Thema sind Layer oder Popups. Die im Marketing doch sehr beliebten Helfer, haben bei den Lesern keinen guten Ruf.

Eine Vielzahl der Nutzer würde eine Webseite wegen nerviger Popups wieder verlassen. Das haben offizielle Studien ergeben.

Auf der anderen Seite hast Du die Möglichkeit mit Popups besondere Inhalte auffällig darzustellen. Einige Marketing Experten geben an, dass die Effizienz kaum mit anderen Methoden erzielt werden kann.

Webseiten die Popups eingesetzt haben, konnten Leads teilweise deutlich steigern. Ich las auf einem bekannten US-Marketing Blog, dass ein Foodblogger seine Newsletter Anmeldungen um über 1.000% steigerte!

Dennoch sind Popups meiner Meinung nach eine Einstellungsfrage des Webseitenbetreibers. Ich selbst mag sie nicht. Insbesondere durch die DSGVO brauchen die meisten Webseiten bereits einen Cookie Banner.

Du könntest mit einem Popup also diverse Besucher verlieren, weil es zu aufdringlich ist. Aber vorenthalten will ich Dir die Möglichkeit in diesem Beitrag nicht. Die Entscheidung liegt bei Dir.

Fazit

Eine Landingpage zu erstellen ist ein wichtiger Teil des Online Marketings. In der Regel werden darüber die Besucher generiert und die Texte entsprechend optimiert. Auf der anderen Seite sollte eine komplette Webseite als Chance genutzt werden. In meinen Augen ist jeder Content dazu da, um den Besucher für sich zu gewinnen.

Dafür stehen Dir vielerlei Möglichkeiten zur Verfügung. Natürlich der Content selbst mit einem Call-to-Action. Genauso kannst Du aber auch den Header, die Sidebar oder Popups dafür nutzen, um auf besondere Inhalte hinzuweisen. Im Idealfall sollte das mit einem auffälligen Button oder einer Grafik erfolgen.

Wer seine Webseite als Gesamtkonzept betrachtet, hat gute Chancen, mit jedem Beitrag einen neuen Stammleser oder Kunden zu gewinnen.

Wie setzt Du auf Deiner Webseite Landingpages ein? Hast Du schon ein Gesamtkonzept entwickelt?

Über den Autor:

Ronny Schneider

Ronny Schneider ist SEO & WordPress Profi. Auf Blog als Nebenjob schreibt er regelmäßig, wie ein Blog erfolgreich gestaltet werden kann. Darüber hinaus bietet er Hilfe bei der Einrichtung eines Blogs sowie kleineren Optimierungsarbeiten an.

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2 Kommentare

  1. Interessanter Artikel, weil mal wieder der Blick auf ein sehr spezielles Thema gelenkt wird, das man gerne vernachlässigt.
    Übrigens Blick: “tausend blickende Banner”? Sicher sind “blinkende” gemeint.

    1. Hallo,

      danke für den Kommentar und den Hinweis. Den Text wird das Redaktionsteam sicher bald anpassen.

      Natürlich hast Du Recht, den Blick auf das große Ganze wird schnell vernachlässigt. Daher war mir dieser Beitrag sehr wichtig.

      Häufig lese ich in den sozialen Medien über Landingpages und wie sie auszusehen haben etc. Aber das im Grunde jede Unterseite eine Aufgabe erfüllen sollte, vergessen Viele dabei.

      Viele Grüße
      Ronny

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