Habe das Experiment Flattr beendet

Mein Flattr-Profil Ich habe im Mai letzten Jahres angefangen Flattr zu testen und habe mich nun entschieden diesen Test zu beenden und die Flattr-Buttons aus meinen Projekten zu entfernen. Warum tue ich das?

Ich bin nach wie vor von Flattr überzeugt, allerdings funktioniert es halt nicht überall so, dass es sich auch wirklich rechnet. Nach Abzug der Gebühren und meines Flattr-Einsatzes komme ich auf ca. 15 Euro Einnahmen pro Monat. Ganz am Anfang war der Schnitt durch die Anfangseuphorie hoch, dann kam das Tal und seit etwa 3-4 Monate gab es einen leichten Anstieg der Einnahmen.

Wenn man aber kalkuliert, dass die Einbindung des Flattr-Buttons dieser Website ganze 17 KByte und 4 HTTP-Anfragen spendiert hat dann ist die Entscheidung gegen das Flattr-Button auf dieser Website ganz klar.

Wenn man auch noch bedenkt, dass Flattr wieder ein zusätzlicher Button ist, den man irgendwie Layout-technisch in die Website einbinden muss, dann fällt die Entscheidung noch leichter.

Klar, es gibt die Möglichkeit auch statische Flattr-Buttons einzubinden, aber hierfür muss der Besucher die Seite verlassen, auf Flattr.com gehen um den Klick zu betätigen. Das drückt dann die Klickrate so tief, dass man sich das ganze sparen kann.

Für wen lohnt sich Flattr?

Flattr lohnt sich für Websites, die mit Ihren Themen polarisieren können. Dazu habe ich vor knapp einem Jahr einen Artikel verfasst: Durch polarisieren mehr Flattr-Klicks bekommen. Deswegen ist nicht verwunderlich, dass Netzpolitik.org im Schnitt ca. 750 Euro pro Monat bekommt.

Flattr lohnt es sich aber auch für Bands, Künstler und andere Produzenten. Tom Pritlove generiert seit einiger Zeit mit seinen Podcasts Umsätze im vierstelligen Bereich.

Top-12 unserer Artikel

Hier die Artikel bzw. Seiten von uns die mit mindestens fünf Flattr-Klicks bedacht wurden. Die Liste findet man wenn man unser bzw. meinen öffentlichen Flattr-Account ansteuert und die Reihenfolge nach Klicks sortiert (auf der rechten Seite):

Es gibt dann noch sieben Artikel die je vier Klicks, neun Artikel mit je drei Klicks, 26 Artikel mit je zwei Klicks und 85 Artikel mit je einem Klick. Alles in allem waren das insgesamt 286 Flattr-Klicks.

Geld ist nicht der einzige Aspekt

Klar, in erster Linie bindet man Flattr ein um Einnahmen zu generieren. Aber in meinen Augen hat Flattr auch einen ideellen Wert. Ein Flattr-Klick ist nicht nur 15-50 Eurocent wert sondern ist auch ein Votum: “Diese Quelle/Aussage finde ich sehr gut”. Immerhin ist perun.net für 81 Leute (die auch ein Flattr-Account haben) so wichtig, dass die der Meinung sind das es ein Flattr-Klick wert ist.

Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienst­leistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.

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12 Kommentare

  1. Ich sehe es wie du, wobei ich mit privaten Blog da eher noch ein kleineres Licht bin. Und mit meinem verlinkten Blog habe ich zwar eine spezielle Zielgruppe, die aber mit Flattr so rein gar nichts anfangen kann. Ich hatte den Button ein halbes Jahr eingebaut, aber es kamen nur 2 Klicks. Sicher ist ein Klick bei Flattr mehr wert, da man diesen nicht so leichtsinnig klickt, nur für 2 Klicks ist es die Arbeit, der Einbau und die Last nicht wert.

    Schade drum, aber meine Zielgruppe ist noch lange nicht so weit. Ich denke wenn ein Großteil sich damit auch mal befasst, wäre es auch im Kreativbereich eine echte Bereicherung. Nur am Schluss wusste ich schon nicht mehr bei wem ich klicken sollte, da ich kaum mehr einen kannte der noch einen Button drin hat und wofür es sich natürlich auch lohnt zu klicken 😉

  2. An @timpritlove oder @holgi sieht man ja, dass Flattr absolut großartig zu bewerten ist, hier aber eben auch die Zielgruppe in einem relativ überschaubaren Digitalbiotop sitzt und mit eben jenen Dingen etwas anfangen kann.

    Woran’s halt bei „dieser“ Zielgruppe (Webentwickler, Geld-2.0-Enthusiasten (sic!), etc.) liegt, kann ich aber auch nicht sagen. Gerade von denen müsste es doch nur so klingeln …

    1. @datenkind,

      Woran’s halt bei „dieser“ Zielgruppe (Webentwickler, Geld-2.0-Enthusiasten (sic!), etc.) liegt, kann ich aber auch nicht sagen.

      Ein Argument, die Polarisierung, habe ich bereits genannt. Der zweite Argument, klar abzugrenzende Zielgruppe, hast du erwähnt. Hinzu kommt, dass man bei Flattr registriert sein muss und dort auch Guthaben vorhanden sein muss. Darüber hinaus sehen hier zu Lande viele in Flattr nichts anderes als Betteln. Um diese “Kreis” von ‘Account erstellen, Guthaben einzahlen und Flattr ist nicht schäbig’ zu durchbrechen brauchst du entweder Fans oder Leute die du auf “bin dafür/dagegen” ansprechen kannst.

      Ein Artikel ala “wie erstelle ich ein WordPress-Theme” oder “wie binde ich AdSense ein” fällt nicht so ganz darunter … würde ich mal sagen.

      Gerade von denen müsste es doch nur so klingeln…

      Viele die erzählen, deren Kassen würden klingeln, erzählen auch nur. Ich brauche nur einen Mittelgroßen Kundenauftrag anzunehmen und schon verdiene ich mehr als mit ganzen Werbeeinnahmen in 3-4 Monaten. Dennoch schalte ich auch weiterhin Werbung um mich auf so vielen Standbeinen wie möglich abzustellen.

  3. > Hinzu kommt, dass man bei Flattr registriert sein muss und dort auch Guthaben vorhanden sein muss

    Das mit dem Guthaben ist seit Mai nicht mehr erforderlich.

    1. @Tim,

      das gilt afaik nur für Empfänger, wenn du an jemanden was flattrn. bzw. spenden möchtest, dann musst du Guthaben haben.

  4. Flattr war ein Hype und danach war und ist nichts mehr los. Nach wie vor ist PayPal von der Funktion her die einfachste Art und Weise, selbst bestimmt den zu spenden Betrag festzulegen und zu spenden. 😐

  5. Ich hatte nie Flattl und werde es auch wohl nie haben. Ich finde, dann lieber einmal Mehr auf die Werbung klicken und so dem Betreiber etwas gutes tun.

  6. Ich finde die Idee hinter Flattr eigentlich nicht schlecht. Doch ist es meine Meinung, das es gerade hier in Deutschland nicht den richtigen Boden für so etwas hat.
    Dazu kommt dann noch die berühmte Geiz ist geil Mentalität vieler User. Wozu zahlen, wenn ich etwas kostenlos bekomme? Die Spenden Buttons über Paypal sind vielleicht verbreiteter, aber ich kenne kaum jemanden der wirklich damit was verdient.
    Die letzte Möglichkeit Inhalte zu Geld zu machen bietet dann noch die Methode eine Paywall aufzubauen.
    Für kleine Blogs auch nicht empfehlenswert, ich würde es auf meinem Kunstblog nicht machen. Da bringen nur normale Kunden das Geld rein.

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