ULD: Like-Buttons und Facebook-Fanpages entfernen

Folgendes steht im ersten Satz der Pressemeldung vom 19.08.2011 von Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz (ULD) Schleswig-Holstein:

“Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) fordert alle Stellen in Schleswig-Holstein auf, ihre Fanpages bei Facebook und Social-Plugins wie den „Gefällt mir“-Button auf ihren Webseiten zu entfernen.”

weil:

“Nach eingehender technischer und rechtlicher Analyse kommt das ULD zu dem Ergebnis, dass derartige Angebote gegen das Telemediengesetz (TMG) und gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) bzw. das Landesdatenschutzgesetz Schleswig-Holstein (LDSG SH) verstoßen.”

Eine ausführliche Analyse, warum die zur dieser Aufforderung kommen, steht als 25-Seitiges PDF zur Verfügung.

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14 Kommentare

  1. Es ist doch echt wieder lachhaft. Am besten finde ich den Satz (Quelle Heise.de)

    Das ULD empfiehlt Nutzern sogar, um Facebook einen großen Bogen zu machen oder sich gar nicht erst einen Facebook-Account anzulegen, “wenn sie eine umfassende Profilbildung durch das Unternehmen vermeiden wollen.” Weichert sagte, es gebe vergleichbare europäische Dienste, “die den Schutz der Persönlichkeitsrechte der Internet-Nutzenden ernster nehmen.”

    Klar alle Unternehmen sind lieb und artig nur Facebook ist böse…

    Dabei haben wir weit größere Datenschutzverletzung wo aber auch gar nix passiert.

  2. ausge “liked” – mint-forum sagt bye bye Facebook “Like-Button” | mint-forum reloaded sagt:

    […] Wer alles im Detail von “offizieller Stelle” nachlesen will kann dies in dem veröffentlichtem 25-seitigem PDF-Bericht tun. (Quellen: Chip Online und perun.net) […]

  3. Bei Caschy wurde in den Kommentaren eine Lösung angedeutet, bei der der LIKE-Button erst freigeschaltet werden muss (ich denke per AJAX umgesetzt). Kennt jemand eine Beispiel-Seite für eine solche Umsetzung?

  4. Außerhalb Schleswig-Holsteins könnte man das amüsiert von der Seitenlinie aus betrachten … Wenn das Ganze nicht so traurig und grotesk bezeichnend wäre. Warum differenziert das ULD trotz 25-seitiger Betrachtung nicht zwischen Gefällt mir-Button und Teilen-Button, die ganz unterschiedliche funktionieren? Warum werden auch gleich Facebook-Seiten mit in einen Topf geworfen? Die Antwort ist einfach: Weil eine Risikobetrachtung bei Datenschützern gerne wie hier im Fall Facebook ausfällt: Chance 0, Risiko 100. Dass 20 Millionen Deutsche sich bewusst für Facebook entschieden haben, weil sie vielleicht mehr Chancen als Risiken sehen, ist dem ULD egal. Der Bürger muss ja vor sich selbst geschützt werden … Mehr Gedanken dazu hier: Facebook und die German Angst

  5. Lächerlich würde ich das nicht unbedingt nennen. Das ULD macht das, was es soll: Datenschutzverletzungen ausfindig zu machen, darüber zu informieren und Empfehlungen abzugeben. Wenn dem einen oder anderen seine persönlichen Daten vollkommen schnurz sind, ist das okay, aber das geht nicht jedem so.

  6. Ich vermisse hier irgendwie die Argumente derer, die das “lächerlich” finden. Könnt Ihr da mal noch bisschen nachschieben?
    Ich weiss, ist schwer, mal paar Minuten das hohle Ding zwischen den Ohren zu bemühen – war ja bei der Anmeldung bei Facebook schon so, aber so grad wo’s brennt; ausnahmsweise? Ein einziges Mal nur?

    Ich begrüsse die Geschichte ausserordentlich. Und es bleibt zu wünschen, dass andere Länder endlich nachziehen.

  7. Spass mit Facebook……

    haben die da in Schleswig-Holstein. Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) fordert alle Stellen in Schleswig-Holstein auf, ihre Fanpages bei Facebook und Social-Plugins wie den „Gefällt mir“-Button auf ihren Webseiten zu entfernen. Nach ei…

  8. Die Abmahnungen der Datenschützer und die Warnrufe aus grund-und bürgerrechtlicher Sicht sind berechtigt. Allein die Verlinkung mit Facebook, erkennbar durch den gefällt-mir-Button, reicht aus, auch ohne Anklicken des Buttons Informationen über den Nutzer einer beliebigen Website an Facebook zu übermitteln.

    Die verächtliche Haltung der Facebook-Verantwortlichen gegenüber Datenschutz und Persönlichkeitsrechten haben mittlerweile nicht nur in der BRD Datenschützer auf den Plan gerufen.
    Zu Recht hat Facebook denn auch den “Big Brother Award” 2011 erhalten, als Negativ-“Auszeichnung” seiner unter Ausnutzung verbreiteter User-Naivität, aber auch schlichter Unkenntnis betriebenen umfassenden Ausspähung von Internetverhalten und Privatsphäre (http://www.bigbrotherawards.de/2011/.comm1).

    Wer Facebook persönliche Informationen übermittelt, kann diese zugleich auch der CIA direkt mitteilen. Spitze des Eisbergs: Personelle und funktionale Querverbindungen zwischen Facebook und US-Geheimdiensten sind bekannt und werden schon nicht mehr abgeleugnet. Wichtiger Facebook-Investor ist z.B. die Firma Greylock Partners. Greylocks Senior-Gesellschafter Howard Cox pflegt seit Jahrzehnten beste Kontakte zum Pentagon und sitzt im Aufsichtsrat von In-Q-Tel, einer “Risikokapitalfirma” der CIA, eigens gegründet, um Entwicklung von Technologien zu unterstützen, die für Geheimdienste interessant sein könnten („In-Q-Tel identifies, adapts, and delivers innovative technology solutions to support the missions of the Central Intelligence Agency and the broader U.S. intelligence community.“ http://www.iqt.org/).

    “Direkte Schnittstellen zum Geheimdienst, direkten Zugriff zu persönlichen Daten und Suchverhalten” macht überdies Julian Assange aus, der Google, Yahoo und insbesondere facebook als “Hilfstruppen des CIA” identifiziert (s. u.a. http://www.mmnews.de/index.php/etc/7765-facebook-ist-cia-spionage-maschine; aber auch: http://www.youtube.com/watch?v=ollYmlBXkA0&feature=player_embedded#! – dort ein Interview mit Wikileaks-Gründer Julian Assange- Zitat: “Facebook ist die schrecklichste Spionagemaschine, die je erfunden wurde.”)

    1. @vonki,

      und warum regen sich die datenschützer nicht auf, dass bei Online-Baning die Daten ebenfalls in Übersee wandern. Warum regen sich die Datenschützer nicht über folgendes auf:

      “Geplant ist eine Art kontinuierliche Rasterfahndung, die dadurch gewährleistet wird, dass die GEZ die Datensätze örtlichen Einwohnermeldeämter durchwühlen darf – und zwar regelmäßig.”

      Quelle: avatter.de

      Ich kann es dir sagen. Sich gegen Facebook & Co. aufzulehnen bringt publicity und billige politische Punkte … auf solche Datenschützer kann ich daher verzichten.

Kommentare sind geschlossen.