Facebook und Datenschutz: die 2-Klick-Lösung reicht nicht

Zu der Auseinandersetzung zwischen den Datenschützern und Facebook habe ich bereits hier geschrieben: ULD: Like-Buttons und Facebook-Fanpages entfernen. Darauf hin haben sich einige Leute und auch heise.de aufgemacht um eine so genannte 2-Klick-Lösung umzusetzen.

Mittlerweile gibt es dafür auch mehrere WordPress-Plugins:

Aber bevor ihr jetzt eure “alten” Buttons entfernt und diese neuen Erweiterungen einbaut … das reicht nicht. Hier die Pressemeldung:

Die teilweise vorgeschlagene ‘Lösung’ über einen Doppelklick, bei dem zunächst eine Informationsseite geöffnet und eine Einwilligung eingeholt wird, geht zweifellos in die richtige Richtung, aber nur den halben Weg: Die Profilbildung bei Facebook lässt sich derart nicht verhindern, wenn man den Plugin nutzen möchte. Zudem setzt eine wirksame Einwilligung voraus, dass Nutzende wissen, worin sie einwilligen. Da Facebook aber bisher nicht offenlegt, was es mit den Nutzerdaten macht, fehlt es weiterhin an der nötigen Information.

Siehe auch folgende Artikel:

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14 Kommentare

  1. Vorsicht: Der Datenschützer ist weder Richter noch Gesetzgeber.
    Daher ist alles was der sagt und schreibt letzlich nur eine “Meinung”.

    Wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommen würde (z.B. in Folge eines Widerspruchs zu einem Bußgeld), dann ist nicht zwangsläufig damit zu rechnen, daß das Gericht sich der Meinung des Datenschützersn anschließt.

    Wenn man bspw. ans Thema Meinungsbewertungsportalen zurückdenkt: Da haben die Datenschützer sehr oft vor deutschen Gerichten den kürzeren gezogen.

    In Folge davon haben die sich wohl nun anderen Theman zugewandt
    😉

    1. @xwolf,

      ich persönlich finde die 2-klick-lösung in einer bestimmten Konstellation gefährlich. Wenn es jetzt wirklich hart auf hart kommt und jemand vor Gericht gezerrt wird, weil er den Like-Button einsetzt, dann könnte es evtl. gefährlicher sein die 2-Klick-Lösung einzusetzen, weil du damit signalisierst, dass die Problematik dir bewusst ist und du dennoch eine nicht ausreichende Lösung eingesetzt hast.

      Bei der 1-Klick-Lösung kannst du dich immer noch ausreden mit “tut mir Leid, habe ich nicht gewusst”. Auch wenn es vergleichsweise unwahrscheinlich ist, könntest du damit glimpflicher davon kommen, weil wie wir alle wissen “Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand”.

  2. […] Facebook und der Datenschutz, Zwei-Click-Button als Lösung, oder doch eher nicht? Welche Plugins gibt es? Wie geht es weiter? Neue Infos bei perun.net. […]

  3. obs nun reicht oder nicht reicht, dazu reichen aktuell meine juridischen Kenntnisse nicht,

    die Datenschützer allerdings sanktionieren deutsches Gesetz, dass sie selbst nicht erfunden haben.

    also der deutsche Gesetzgeber hat dieses Gesetz beschlossen und die Datenschützer nehmen “ihren” Gesetzgeber einfach ernst.

    insofern hack ich nicht auf denen rum, die tun ihren Job,
    ich tät mich bloß freuen, wenn sie dies auch in dieser Schärfe bei der Weitergabe von Flugpassagierdaten und beim “Geld” machen täten. => beides geht ja 1:1 auf amerikanische Server ohne , dass mich je wer fragte ja ohne , dass ich je im www sein müßte dafür… 🙄

  4. Die einfachste Lösung wäre vermutlich Facebook zu entfernen.
    Mir ist es im ganzen sowieso ein Rätsel warum bei all den Problemen um die Datensicherheit jeder einen ACC hat. Keiner bereit ist darauf zu verzichten und alle den Hype mitmachen müssen.

    Ich bin jetzt nicht so involviert aber gibt es einen gewichtigen Unterschied von Share/Teilen Button zum Empfehlen Button? Es wird immer nur vom Empfehlen Button gesprochen, ist der Share/Teilen Button nicht betroffen?

  5. Man fühlt sich echt entmündigt. Hat die ULD schon soviel Macht in Deutschland das DIE unsere Gesetze schreiben? Eigentlich ist die ULD nur ein ausführendes Organ im Rechtsstaat und nicht Gesetzgebendes. Das ist ja so als wenn die Polizei alleine beschliesst ab morgen den Bußgeldkatalog zu erhöhen oder ein Strafmaß festzulegen.

  6. Ich weiß nicht, warum diese ganze Hysterie ind Deutschland besteht. Ich habe Freunde, die würden nie zu Facebook gehen, weil sie eben Angst haben, dort ihre Daten zu hinterlegen und die vielleicht niemand was angehen.

    Anderen wieder macht es nichts aus. Man kann ja davon ausgehen, dass die Menschen, die sich bei FB anmelden, lesen und schreiben können und auch wissen, dass ihre Daten im Netz gefunden werden, wenn sie den Like-Button anklicken.

    Es sollte doch eine freiwillige Sache sein und braucht meiner Ansicht nach kein Gesetz von oben. Der gläseren Mensch existiert doch sowieso schon und auch dem, was Monika weiter oben schreibt, kann ich nur zustimmen.

  7. @Monika: [Like] und (+1)
    Ceterum censeo der Gebrauch von Mobiltelefonen könnte, auf dem Hintergrund der Vorratsdatenspeicherung betrachtet, eine ernsthafte Bedrohung der Privatsphäre bundesdeutscher Bürger darstellen, weswegen m.E. ein Verbot der Mobilfunkindustrie in der Bundesrepublik unter datenschutzrechtlichen Aspekten geprüft werden sollte.

  8. @Birkhahn
    Der Share Button ist in Originalform genauso betroffen, wie der Like/Empfehlen Button. Auch dieser Button wird inklusive eines Scripts beim Aufruf der Seite von Facebook geladen. Da es sich hierbei allerdings um einen ganz normalen Link handelt, kann dieses Problem ganz einfach ausgehebelt werden, indem statt dessen eine eigene Button-Grafik genutzt wird. So werden erst beim Klick auf den Button Daten an Facebook übertragen.

    Das in der oben zitierten Pressemeldung genannte Problem ist aber – wenn man es denn ernst nimmt – dadurch natürlich auch nicht aus der Welt. Facebook erhebt beim Klick auf den Button Daten (egal ob like oder share) und informiert nicht explizit darüber, wofür diese Daten genutzt werden. Das ist es, woran sich die Datenschützer stören.

    Ob es Dienste im Netz gibt, die keine Daten erheben, welche Vor- und Nachteile dem Nutzer aus diesen Daten entstehen, und ob Facebook dafür nun so zu verteufeln ist, ist natürlich eine andere Sache…

  9. Datenschutz und das Likebutton-Problem – die 2-Click-Lösung schafft erste Abhilfe [updated]…

    Wer die Diskussion auf heise.de mit verfolgt hat, weiß, dass es in letzter Zeit einige Aufregung wegen der rechtlichen Probleme des Facebook-Likebuttons hinsichtlich des Datenschutzes gibt. heise hat als Reaktion darauf eine sinnvolle 2-Click-Lösung im…

  10. Der sicherste Schutz in der Debatte ist derzeit vermutlich, erst gar keinen “Like/Share”-Button auf dem Blog einzusetzen.

    Wer einen Artikel wirklich empfehlen will, kann auch auch den Permalink kopieren und ihn manuell posten…

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