Foren, Weblogs und Wikis

Unterhält man sich mit Menschen, bei denen Internet zwar ein wichtiges Medium aber nicht das “täglich Brot” darstellt, dann kommt man häufiger bei einigen Sachen in Erklärungsnot. So auch bei dem Thema “was ist der Unterschied zwischen Foren, Weblogs und Wikis”? Die hören und lesen davon, können sich aber nicht vorstellen wozu die gut und was die Unterschiede sind.

Bei allen drei handelt es sich um webbasierte Redaktionssysteme oder auch Content-Managment-Systeme (CMS). Alle drei Vertreter basieren auf der gleichen Technik: mittels eine serverbasierten Skriptsprache (PHP, Perl, ASP etc.) wird auf die Inhalte (Datenbank, Textdateien usw.) zurückgegriffen und diese werden dann vom Server auf die Anfrage des Clienten (z.B. Browser) als Webseiten ausgegeben.

Dies ist schnöde Technik und für die meisten “Normalsterblichen” geht hier das Hirn in den schützenden Defensivmodus und das Gesichtsausdruck sagt: “Ich nix verstehen”.

Allerdings haben alle drei Vertreter einige Unterschiede und verschiedene Einsatzgebiete und ich werde versuchen diese Unterschiede ein bisschen plakativ darzustellen: mit je einem Beispiel aus dem realen Leben. Ich hoffe das gelingt mir.

Foren

Das Wort Forum stammt aus dem lateinischen und bedeutet “Platz” und war damals ein zentraler Ort des öffentlichen Lebens. Das widerspiegelt sehr gut den Aufbau eines Diskussionsforums im Web. Meistens sind die Foren öffentlich zugänglich, man kann als Besucher die Beiträge Lesen, aber um zu antworten muss man registriert sein. Es gibt allerdings Foren die auch das Lesen der Beiträge nach der Registration erlauben und auch Foren wo man als unregistrierter Nutzer auf Beiträge antworten kann, allerdings sind die bedien Beispiele eher die Minderheit.

Nach der Registration als Mitglied des Forums hat man nicht nur das Recht auf Beiträge zu antworten sondern auch eigene Beiträge zu starten. dadurch haben die Foren eine gewisse Eigendynamik und man kann damit, vorausgesetzt das Thema ist einigermaßen massenkompatibel, sehr schnell eine treue Gemeinschaft (Community) aufbauen. Hier muss man aber auch auf die negative Aspekte Rücksicht nehmen und Moderatoren rekrutieren, die aufpassen dass das Forum nicht aus den Ruder läuft und man als Betreiber nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommt weil ein Forumsteilnehmer z.B. Beleidigungen gegenüber einer anderen Person äußert.

Im Grunde genommen erinnert ein Internet-Forum ein bisschen an das reale Forum aus der Antike oder an ein Marktplatz. Die Diskussion ist beschränkt auf die Mitglieder einer Gemeinschaft und jeder innerhalb dieser Gemeinschaft darf eine Diskussion lostreten und darf seine Meinung zu den anderen Beiträgen äußern. Alle Mitglieder der Gemeinschaft sind mehr oder weniger gleichberechtigt obwohl es Personen gibt die mehr rechte haben als die anderen (Moderatoren und Admins), die u.a. dafür sorgen das es ein friedliches Miteinander gibt.

Es gibt zwei verschiedene Struktur-Ausprägungen von Foren. Zum einen sind das die ursprünglichen Foren wo die einzelnen die einzelnen Diskussionsstränge in einer sog. Baum-Struktur dargestellt werden. Ein Beispiel dafür ist das Forum von SelfHTML. Hier sieht man den originalen Beitrag und die Kommentare der anderen auch und zwar etwas eingerückt. Hier wird auf einen Blick sichtbar, wer wem antwortet und hier steht der Diskussionsstrang im Fokus.

Die andere Ausprägung sind die Boards (engl. für Bretter; in Anlehnung an das “schwarze Brett”), mittlerweile werden auch die Boards als Foren bezeichnet. Ein Beispiel für ein Board ist z.B. das Forum von WordPress.org. Hier steht der Start-Beitrag im Fokus und die Antworten der anderen Teilnehmer sieht man erst wenn man den jeweiligen Start-Beitrag aufgerufen hat.

Weblogs

Das Wort Weblog besteht aus zwei englischen Wörter: Web für “Netz” (gemeint ist das allseits bekannte WWW) und Log für “Logbuch” oder “Journal”. Leider wurden hier in Deutschland die Weblogs unglücklicherweise als “Web-Tagebücher” übersetzt, was vor allem am Anfang für die Weblogs eine Hürde darstellte, weil man sich unter Tagebücher hierzulande meistens die intimen Geheimnisse einer 14-jährigen vorstellte die z.B. über ihren ersten Kuss berichtet und es somit vielen Leuten am Anfang schwer fiel die Weblogs als Informations-Quelle ernst zu nehmen.

Weblogs sind in der Regel (ich lasse Ausnahmen mal außen vor) häufig aktualisierte Websites in der die einzelnen Beiträge chronologisch und zwar in umgekehrter Reihenfolge sortiert werden. Hier liegt der Beitrag und nicht eine Unterseite, wie bei “klassischen Websites, im Fokus und je aktueller ein Beitrag ist um so weiter oben ist er auch. Es gibt noch eine ganze Menge an technischen Feinheiten (Newsfeed, Trackback etc.), die die Weblogs im Schlepptau haben, aber auf die will ich nicht weiter eingehen.

Hier ist die Situation das nur der Betreiber oder eine Gruppe von Autoren einen Beitrag verfassen können und die Leser können diesen Beitrag kommentieren. Die Situation des Weblogs erinnert an einen organisierten Vortrag mit einer anschließenden Podiumsdiskussion. Der Autor trägt etwas vor die Leser kommentieren, die Kommentare sind hierbei keine Zierde sondern ein zentraler Teil des Inhaltes. Da durch die Kommentare neue Erkenntnisse und Sichtweisen gewonnen werden können. Ein Beispiel für ein Weblog siehst du gerade, wenn du diesen Beitrag ließt :-).

Wikis

Das Wort wikiwki stammt aus der hawaiischen Sprache und bedeutet “schnell”. Ein Wiki eignet sich hervorragend wenn man vor hat z.B. eine Dokumentation zu erstellen und diese zu pflegen.

Ein klassisches Beispiel für den Einsatz eines Wikis ist die Wikipedia. Hierbei wird des öfteren die Ursache und die Wirkung verwechselt. Das Wiki als Software heißt nicht deswegen so wegen der Wikipedia, sondern die Wikipedia heißt so weil sie ein Enzyklopädie ist die von einer Wiki-Software angetrieben wird. Häufig wird auch vergessen, dass Media-Wiki, also die Software mit der Wikipedia betrieben wird nicht das Wiki ist. Denn neben Media-Wiki existieren viele weitere Skripte mit denen man ein Wiki betreiben kann.

Das Funktionsprinzip eines Wikis kann man mit einer Arbeitsgruppe vergleichen. Hier arbeiten die einzelnen Mitglieder, meistens gleichberechtigt, unabhängig von einander an dem Thema. Das große Ganze, als Ergebnis der Gruppenarbeit steht im Vordergrund. Nicht der einzelne Beitrag und auch nicht die Gemeinschaft. Diese kann, je nach Software, die einzelnen Unterseiten kommentieren oder im Hintergrund eine Diskussion führen, aber das ist eher sekundär.

Fazit

Es kann sein das ich mit diesem Artikel nicht jede Facette der drei Vertreter erwähnt habe, da manche Übergänge sehr fließend sind. Aber ich denke im großen und Ganzen ist es eine gute Hilfestellung und eine Gedankenstütze bei einem evtl. Entscheidungsprozess, bei der Auswahl des geeigneten Redaktionssystems.

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17 Kommentare

  1. Naja… Wirklich informativ war das für mich nicht! Eher so allgemeines Geplätscher… Für Anfänger sicher gut, aber für diejenigen die sich bissl mit den drei Sachen auskennen, wäre ne fundiertere Gegenüberstellung bzw. Vergleich sinnvoller gewesen. Wo ist denn eigentlich nun der Vergleich? Der Anfang war ja noch i.O. (allen drei gemeinsam ist…) aber dann kommen nur einzelne Kurzvorstellungen/-präsentationen… Sorry! Aber das ist m.E. kein Vergleich… Hoffe das wird als konstruktive Kritik verstanden und nciht als Besserwisserei… 😉

  2. Hallo Anonym bzw. Gebichnichtpreis

    aber für diejenigen die sich bissl mit den drei Sachen auskennen, wäre ne fundiertere Gegenüberstellung bzw. Vergleich sinnvoller gewesen.

    für diejenigen, die sich mit Wikis, Foren und Weblogs auskennen bringt der obere Beitrag keinen Erkenntnis-Gewinn … das ist aber auch nicht das Zielpublikum sondern eher an die Leute die die drei Vertreter von Hörensagen kennen.

    Der Beitrag ist extra allgemein gehalten, weil wenn man zu speziell und zu technisch wird, dann erreicht man eben das Anfänger-Publikum nicht.

    Hoffe das wird als konstruktive Kritik verstanden und nciht als Besserwisserei

    Wenn man will das etwas als konstruktive Kritik verstanden wird, dann muss sie auch konstruktiv sein. Einfach zu sagen etwas sei allgemeines Geplätscher, wischiwaschi und scheiße … da muss ich dich enttäuschen … das fällt nicht unter konstruktiv.

    Zudem frage ich mich warum du so ein großes Mysterium um deinen Nicknamen machst? Hast du etwas zu verbergen? 😉

  3. […] Vorwort: Wer sich mit den genannten Systemen nicht auskennt, dem sei der informative Artikel Foren, Weblogs und Wikis von Perun empfohlen. […]

  4. Foren, Weblogs und Wikis…

    Wer bei den Begriffen „Foren, Weblogs und Wikis“ nur spanisch versteht, dem empfehle ich die Lektüre des gleichnamigen Beitrages in Peruns Weblog. Sehr Ausführlich und informativ geschrieben. Danke!

    ……

  5. […] Diese Frage wurde uns auf der Blomenburger Blogging-Konferenz gestellt. Als Ergänzung zu den Antworten, die wir dort gegeben haben, passt sehr gut ein aktueller Beitrag von Perun, zum Thema: Foren, Weblogs und Wikis auf seinem Weblog. […]

  6. […] Perun hat jetzt eine kleine Zusammenfassung geschrieben und verknüpft jeden Begriff mit einem, den wir aus dem normalen Leben, außerhalb des Internets kennen. Sehr außschlussreich, wie ich finde. […]

  7. […] Erklärung was Foren, Weblogs und Wikis sind. […]

  8. […] Einen meines Erachtens recht guten und anschaulichen Beitrag zu den drei Systemen Forum, Weblog und Wiki hat Perun verfasst, welchen ihr hier lesen könnt. […]

  9. Die Begriffe zu trennen ist meiner Meinung nicht wirklich ein Problem. Ich meine für einen der nur davon gehört hat sind die Feinheiten sicherlich nicht so sehr wichtig. Ich meine, man könnte umd die Begriffe zu trennen genau so vorgehen wenn man Adsense Adword und Adscape(ok, ist ein Unternehmen, wird aber öfter als synonym für in-Game-Werbung benutzt) erklärt. Alle haben die gemeinsamkeit, dass es sich um Werbemittel handelt (bei den wikis, blogs und foren wird halt die “mittäterschaft” der Leser oder Interessierten gefordert um eine Art Konversation/Diskussion aufzubauen). In dem Sinne fand ich die obere Beschreibung recht gut.

  10. Unterschied Forum, Blog und Wiki…

    Für alle die sich unsicher sind wo die Unterschiede zwischen einen Blog, einen Forum und einen Wiki liegen empfehle ich einen Blick auf diese wirklich gute Beschreibung von Perun.

    Die einzelnen Systeme werden dort anschaulich mit Beispielen aus den …

  11. Hallo,

    ich habe den Unterschied verstanden, von wegen lat. Platz usw. (hatte bisher nichts damit zu tun), .
    Aber ich verstehe nicht, weshalb z.B bei einem Blogsearch (technorati, google) bei einer Suche nach einer Diskussion über z.B. ein Produkt keine Foren eingebunden werden.
    Was ist an Foren, wo diskutiert wird anders, als bei Blogs? Da muss technisch doch irgendwas anders aufgebaut sein?!

  12. […] Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Foren, Weblogs und Wikis anschaulich beschrieben von Perun. […]

  13. @commanderchip

    Warum bei einer Blogsearch nur Blogs eingebunden werden?
    Weil wie der Name schon sagt es sich um eine >Blog Suche< handelt. Genauso wie bei einer “Forensearch” nur Foren eingebunden werden.
    Da geht es praktisch nicht darum alle weiteren Webseiten zu durchsuchen, in denen Besucher Kommentare oder Beiträge verfassen können.

  14. […] plakativ darzustellen: mit je einem Beispiel aus dem realen Leben. Ich hoffe das gelingt mir. – perun.net This entry was written by Marten, posted on 02.09.2008 at 16:57, filed under Allgemeines and […]

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