WordPress-Fahrplan zur Version 6.1

Symbolbild: Demokratie

Gut zwei Wochen nach dem Erscheinen von WordPress 6.0 ist es an der Zeit, einen Blick auf WordPress 6.1 zu werfen, dessen Erscheinen fĂŒr Mitte Oktober 2022 geplant ist. Das Ziel dieser Version soll es sein, die in 5.9 und 6.0 eingefĂŒhrten Neuerungen, ĂŒberwiegend hinsichtlich des Full Site Editing, weiter zu optimieren und einige LĂŒcken in der FunktionalitĂ€t zu schließen. Danach soll es dann in Richtung Phase 3 der Gutenberg-Roadmap gehen. Phase 3 soll die lang ersehnte Kooperationsmöglichkeit beim Bearbeiten von Inhalten ermöglichen.

[This] is where we take everything that you see in Gutenberg and make it so that you can real-time co-edit with anyone else who is editing the same things you are.

Matt Mullenweg, State of the Word 2019

Aber noch mĂŒssen wir uns gedulden. WordPress 6.1 soll die folgenden Neuerungen bringen:

  • Template Editor: Bessere Übersichtlichkeit der globalen Elemente (Vorlagen, Vorlagenteile, Stile) herstellen, mit dem Ziel der Vereinheitlichung des Vorlageneditors und des Beitragseditors.
  • Vorlagen: Das Potenzial von Vorlagen voll ausschöpfen und damit Vorlagen zu einem zentralen Element zu machen, einschließlich der Anpassung fĂŒr benutzerdefinierte Beitragstypen, Blocktypen und der Verbesserung der Sperren-Funktion sowie der Verwaltung gespeicherter Vorlagen etc.
  • Globale Stile: Weitere Optimierungen bei der Schnittstelle fĂŒr globale Stile bei gleichzeitiger Verbesserung der UnterstĂŒtzung fĂŒr EinschrĂ€nkungen und Privilegien. Die Verwaltung von Webfonts soll ermöglicht und die Einstellungen fĂŒr Blöcke sollen erweitert werden.

Die oben beschriebenen Neuerungen fĂŒr WordPress 6.1 werden wohl fĂŒr die durchschnittlichen Nutzer nicht viel Neues bringen. Das Nutzen der Templates beschrĂ€nkt sich meiner Erfahrung nach im Moment noch auf absolute EinzelfĂ€lle und dann sind es eher “WordPress-Profis”, die das mal ausprobieren möchten. Ich bin gespannt, ob sich das Handling noch so optimiert, dass es mit etablierten Systemen (Elementor, Divi) mithalten und konkurrieren kann, was die PopularitĂ€t angeht.

Sosehr ich mich mittlerweile mit dem Gutenberg-Editor angefreundet habe, so sehr hadere ich doch immer noch mit dem Full Site Editing und frage mich nach wie vor, ob diese Entwicklung fĂŒr WordPress wirklich so gut war/ist. Die Implementierung der kollaborativen Arbeit an Inhalten, das Ermöglichen von mehrsprachigen Websites ohne Plugin erschien und erscheint mir immer noch erstrebenswerter. Sollte es bei WordPress nicht um eine Demokratisierung bei der Veröffentlichung von Inhalten gehen?

WordPress contributors work around the globe, and have dedicated countless hours to build a tool that democratizes publishing.

wordpress.org

Die Zusammenarbeit von Vielen und das Konsumieren von Inhalten ĂŒber Sprachgrenzen hinweg scheint mir dafĂŒr geeignet, aber darauf werden wir noch etwas warten mĂŒssen.

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8 Kommentare

  1. Ich werde mit dem Ding auch nicht warm. Bin zwar nur Endanwender von WordPress aber das auch schon seit 2005 an und jetzt spiele ich sogar mit dem Gedanken auf ClassicPress zu wechseln. Schade das man diesen Weg eingeschlagen hat, warum auch immer. Ich glaube viele hadern mit dem neuen aber was erwartet man der Mensch ist Gewohnheitstier.

    1. Wir (betreue >10 Sites) wechselten gleich nach Vlads Hinweis im Sommer 2018 mit einigen Sites zu ClassicPress. Doch inzwischen ist geplant, auch die letzten wieder auf WP zu re-migrieren.

      Warum, wo CP doch nicht vom Gutenborg assimiliert wird und frei von FSE Symptomen ist? Es ist unkompliziert und schnell, es gibt eine kleine, aktive Community. 99,9% der Besucher sowie fĂŒr die Mehrheit der Betreiber sehen keinen Unterschied zu WP.

      CP, das “veraltete WordPress”?
      Den Hauptgrund fĂŒr den Ärger mit CP schrieb ich mehrmals hier rein und selbst ins CP Forum, wo mir sogar die Projektbetreiber recht geben mussten:
      Immer mehr Plugins verabschieden sich aus CP Sites: “unterstĂŒtzen WP Version 4.9.x nicht lĂ€nger” steht da.

      Das zu kitten ist zeitraubender und aufwĂ€ndiger als man glaubt, va. Sites mit vielen Plugins zeigen einem Admin wöchentlich Fehlermeldungen, weil sich wieder ein Plugin weigert, mit dem “veralteten WP” zu funktionieren.
      Alternativen? Naja, ich teste fĂŒr die Kunden stets viele Plugins, Dienste usw., und von 10k Fundstellen bleibt eine Handvoll, die gefĂ€llt, fĂŒr das Projekt funzt, bezahlbar ist, usw.
      Diese Suche beginnt dann jedes Mal von neuem, nur weil:
      – die meisten Pluginautoren in den Mega-Markt WP liefern, statt sich den paar 1000 CP Betreibern zu widmen. (solange es funzt, ok, ab dann ist es denen egal.)
      – das CP Projekt (also die echt aktiven und kompetenten Leute dort) selbst nicht alle zigtausenden WP-Plugins fĂŒr CP nachbauen kann.
      – und weil es scheinbar keine Zusammenarbeit bzw. KompatibilitĂ€ts-Vereinbarung zwischen WP und CP gibt? (Also das CP Admins stets aktuelle, funktionierende Plugins im WP Verzeichnis finden wĂŒrden.)

      Ergo muss man trotz allem zu WP, dort bleiben. Denn eines Tages wird sich das so arg auswirken, dass man nur mehr experimentelle Sites mit CP betreiben kann. Wo der Admin tÀglich herumbastelt uo. selber Plugins schreibt usw.

      Ebenfalls zu beachten: Es gibt ja noch mehr als Plugins als Zubehör, gell. Was ist mit den FSE Themes? Die jeden ganz einfach zum eigenen Webdesigner machen sollen? Auch da wird eines Tages kaum mehr jemand klassische Themes fĂŒr CP herstellen?

      Dies alles veranlasst uns, sich schweren Herzens von CP zu trennen. Und wir mĂŒssen uns (fĂŒr den Kunden) entscheiden, doch weiter auf WP zu setzen. Denn der Kunde zahlt die Bastlerei an und mit CP nicht.

      Sorry wegen der langen Leier, kann man auch wieder löschen, kĂŒrzen, Hauptsache ich konnte mir das mal runtertippen …

      1. DafĂŒr braucht man sich nicht entschuldigen. Diese Details waren mir zum Beispiel nicht bewusst bzw. hatte diesen Blickwinkel auf die Sache nicht auf dem Radar daher danke fĂŒr den Hinweis.

        1. Aber bitte, es soll sich niemand wegen meiner herben Kritik von CP abhalten lassen! Diese Erfahrungen habe ich gemacht; Andere Projekte, andere Plugin/Theme Wahl/Kombination und schon kann es einwandfrei laufen!

          Ich baue bald meine eigene Site (jaaa, das sag ich seit Jahren), aber wenn, dann wird es CP. Denn ich spiele halt damit, suche alternative Plugins bis es klappt.

          Aber das kann man Endkunden nur selten antun, denn selbst mein reichster Kunde (Börsenmensch, sammelt Oldtimer wie andere Bierdeckel) raunzte schon wegen der dauernden Anpassungen – die ich klaro verrechne.

      2. Danke fĂŒr die Einblicke!
        Ich verstehe das gut.

        Zum GlĂŒck kann man WP nach wie vor ausreichend zĂ€hmen und den Borg austreiben 🙂
        Erst wenn die Amis die falsche Entscheidung treffen werden, dass nur noch Block-Themes und nur noch der Bock Editor funktioniert, wird es bei uns zum Bruch kommen.

        1. Wie ich schon Willi antwortete: Bei eigenen Projekten kann man rumbasteln, bei Endkunden weniger …

          Wenn der Mullenweg zur Einbahn Richtung Borg Sektor wird, dann ist der Ofen aus.
          Aber was dann? Bei Kunden mit weniger AnsprĂŒchen auf ein komplett anderes System umsteigen? Auch wenn ich/wir uns mit einer einfacheren Alternative beschĂ€ftigten (Bludit, das “Mini WP”), es wird doch problematisch – und – wir mĂŒssen wieder die Verrechnung von Umbauten erklĂ€ren … Ein Jammer das sein wird …

          PS: Coole Site mit schnellem Theme und gut gewĂŒrzten BeitrĂ€gen!
          Best of Satz: “Trotz des Versagens der Politik hat sich jedoch das Internet weltweit durchgesetzt.” 😉

  2. Mir ist ja immer ein RĂ€tsel, warum man sich gegen den Blockeditor so wehrt…
    Ich benötige mit dem jetzigen Stand der Dinge ca 1/10 des Aufwandes als mit dem Klassik-Editor. Die Erleichterungen sind einfach ENORM!
    Zumal ich allen meinen Kunden in KĂŒrze eine EinfĂŒhrung geben kann, wie Sie Änderungen in Zukunft selber bewerkstelligen können.
    Abgesehen davon, kann sich doch jeder sein WP so konfigurieren wie es ihm beliebt. Besser gehts doch nicht…

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